APA - Austria Presse Agentur

Prinzessin Margriet eröffnete Holland-Schau in Salzburg

Königlicher Besuch in Salzburg, allerdings ausnahmsweise nicht bei den Festspielen, sondern ein paar Häuser weiter in der Salzburger Altstadt, in der Residenz: Die niederländische Prinzessin Margriet hat am Samstag eine Ausstellung niederländischer Malerei des 17. Jahrhunderts eröffnet. Mit 73 Meisterwerken ist die Schau mit dem Titel "Goldene Zeiten" die größte ihrer Art in Österreich.

Prinzessin Margriet, Schwester der früheren Königin Beatrix, und Ehemann Pieter van Vollenhoven führten gemeinsam mit Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf (ÖVP) und Domquartier-Geschäftsführerin Elisabeth Resmann die rund 400 Eröffnungsgäste durch die Ausstellung.

Was die Ausstellung selbst betraf, zeigte sich die niederländische Prinzessin bei ihrer Eröffnungsansprache sehr zurückhaltend: "Mein Deutsch in Sachen Kunst und Kultur ist leider nicht das beste. Als ehemalige Hausbesitzerin im Salzburger Pinzgau kann ich mich besser auf Deutsch mit Arbeitern auf einer Baustelle verständigen. Und als begeisterte Skifahrerin weiß ich, was ein Einkehrschwung ist. Aber ich gratuliere Salzburg zu dieser tollen Kombination aus Kunst, Kultur und Architektur." Die Prinzessin ist bekennender Salzburg-Fan

Anlass für die Ausstellung ist das 350. Todesjahr von Rembrandt van Rijn. Neben Arbeiten von Rembrandt sind in "Goldene Zeiten" Werke von Adriaen Brouwer, Pieter Codde, Jan van Bijlert, Pieter de Molijn Willem de Heusch, Elias van den Broeck und vielen mehr zu sehen. Die Ausstellung ist bis 12. Jänner 2020 geöffnet. Partner der Residenzgalerie ist die Gemäldegalerie der Akademie der Bildenden Künste Wien.

43 der insgesamt 73 Gemälde von "Goldene Zeiten" stammen aus der Sammlung der Grafen Czernin. In den 1980er-Jahren hat das Land Salzburg diese Sammlung niederländischer Meister gekauft. Die "Wiener" Bilder wiederum wurden von Anton de Paula von Lamberg-Spritzenstein gesammelt.

Während sich der Adel für den Erhalt der Bilder eingesetzt hat, so spielte er für die Entstehung keine Rolle. "Im Gegenteil", erläuterte Kuratorin Erika Oehring im Vorfeld der Ausstellung, "gerade weil der Klerus und der Adel im nördlichen Holland des 17. Jahrhunderts kaum Einfluss hatte und sowohl die Bauern als auch der Handel frei waren, konnte die Kultur und speziell die Malerei eine derartige Hochblüte entwickeln."

Die Hochblüte der niederländischen Malerei sei beispielhaft für den Zusammenhang von Gesellschaftspolitik und Kunst, erläuterte Oehring. Die Kunst habe sich säkularisiert und übernahm erstmals die Funktion von Unterhaltung. Die Kunstgeschichte belege, dass in dieser Epoche jährlich bis zu 65.000 Gemälde entstanden sind. "Egal ob Bauer, Handwerker, Händler oder Seefahrer, jeder hat damals Kunst gekauft. Das hat Talente gefördert beziehungsweise ins Land geholt."