Prominenter russischer Historiker unter Mordverdacht

Der Verdächtige bei der Darstellung einer historischen Schlacht
In St. Petersburg ist am Samstag ein prominenter russischer Historiker unter Mordverdacht festgenommen worden. Die Polizei teilte mit, ein 63-Jähriger sei aus dem Fluss Moika gerettet worden. In seinem Rucksack hätten die Beamten die Arme einer Frau gefunden, weshalb er unter Mordverdacht stehe. Aus Polizeikreisen verlautete, dass es sich um den Napoleon-Experten Oleg Sokolow handle.

Russische Medien berichteten, der Universitätsprofessor Sokolow sei betrunken in die Moika gefallen, als er versucht habe, Leichenteile zu versenken. Polizeibeamte hätten bei einer Durchsuchung von Sokolows Wohnung die enthauptete Leiche einer 24-jährigen Studentin entdeckt, mit der Sokolow mehrere Bücher geschrieben hatte. Das Portal 47news.ru berichtete unter Berufung auf anonyme Polizeiquellen, der Historiker habe gestanden, die Studentin zwei Tage zuvor getötet zu haben.

Sokolow ist der Autor mehrerer Werke über Napoleon Bonaparte und trat als Geschichtsexperte in mehreren Dokumentarfilmen auf. Der Historiker war auch Mitglied des französischen Instituts für Sozialwissenschaften, Wirtschaft und Politik (Issep), das von Marion Maréchal - der Nichte der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen - gegründet wurde. Das Institut erklärte am Samstag, Sokolow sei wegen der Bluttat seine Position im Wissenschaftsausschuss entzogen worden.

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