APA - Austria Presse Agentur

Protein zeigt Erfolg bei durch HPV ausgelösten Kopf-Halstumoren

Das Protein CBP könnte eine Therapieoption bei durch humane Papillomaviren (HPV) ausgelösten Kopf-Halstumoren bieten.

In einer Studie hat sich überdurchschnittlich langes Überleben der Patientinnen und Patienten mit HPV-positivem Kopf-Halskarzinom prognostizieren und ein Fortschritt in der Behandlung erreichen lassen, teilte die MedUni Wien am Dienstag in einer Aussendung mit. CBP steuert diverse Programme in der Zelle und ist u.a. an der Entstehung von Krebs beteiligt.

 

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Die verschiedenen Ausprägungen von Tumoren im Kopf- und Halsbereich liegen in der Häufigkeit weltweit an sechster Stelle und enden jährlich für rund eine halbe Million Menschen tödlich. Die häufigsten Auslöser sind nach wie vor Alkoholkonsum und Rauchen. Infektionen mit HPV nehmen aber als Ursache zu und betreffen rund ein Viertel der Fälle, erläuterte die MedUni. Die Patienten werden mit Chemo- und Strahlentherapie behandelt - oft mit starken Nebenwirkungen und nicht alle sprechen darauf an.

Wie die Studie unter der Leitung von Lorenz Kadletz-Wanke von der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen zeigt, ist das Protein CBP bei durch HPV induzierten Kopf-Halstumoren in stark erhöhtem Maß aktiv. Die Forschenden entdeckten CBP als prognostischen Marker für ein überdurchschnittlich langes Überleben und fanden heraus, dass speziell HPV-positive Kopf-Halstumoren-Zellmodelle mit einem CBP-Inhibitor effektiv behandelt werden können.

CBP-Inhibitoren sind Medikamente, die in Entwicklung sind und in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen könnten. "Für Patientinnen und Patienten mit HPV-positivem Kopf-Halskarzinom hat eine Therapie mit CBP-Inhibitoren den Vorteil, dass sie nicht auf den ganzen Körper, sondern zielgerichtet wirkt. Außerdem ist sie besser verträglich als die konventionelle Chemo- und Strahlentherapie, was die Lebensqualität der Betroffenen deutlich steigern würde", betonte Studienleiter Kadletz-Wanke.

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Gegen Humane Papillomaviren, die u.a. auch Gebärmutterhals- oder Peniskrebs auslösen können, gibt es eine gut wirksame Impfung. Diese steht im kostenfreien Kinderimpfprogramm für Mädchen und Buben ab dem vollendeten neunten Lebensjahr bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr gratis zur Verfügung. Für Jugendliche bis zum vollendeten 16. Lebensjahr werden HPV-Nachholimpfungen zum Selbstkostenpreis angeboten.