APA - Austria Presse Agentur

Protest gegen Migrantenankünfte auf Lampedusa

Die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese ist am Montag auf Lampedusa zu einer Begegnung mit dem Bürgermeister der Insel, Salvatore Martello, eingetroffen. Dabei wurde sie von einer Gruppe von Bürgern empfangen, die gegen die Ankünfte von Migranten auf der Insel demonstrierten.

"Die Regierung in Rom zählt zu den Komplizen der Schlepper", protestierte die ehemalige Senatorin der rechten Lega, Angela Maraventano. Allein im Juli seien 2.825 Migranten in Italien eingetroffen, im Vergleichszeitraum 2019 waren es 1.088 gewesen. Seit Anfang 2020 erreichten 9.784 Migranten das Land, im Vergleichszeitraum 2019 waren es 3.310 gewesen, teilte das Innenministerium in Rom mit. Die Lage im Hotspot der Insel Lampedusa sei dramatisch. Bis Sonntag waren circa 700 Migranten im Flüchtlingszentrum untergebracht", beklagte Maraventano.

20 Migranten, die in den vergangenen Tagen auf Lampedusa eingetroffen und in die süditalienische Region Apulien geführt worden waren, sind von einem Hotspot in der Stadt Tarent verschwunden. Die Suche nach den Migranten führte bisher zu keinen Resultaten, was den Protest des Lega-Chefs Matteo Salvini auslöste. "Innenministerin Lamorgese bringt Dutzende illegaler Migranten in Italiens Flüchtlingseinrichtungen unter, ohne sie kontrollieren zu können. Diese Regierung gefährdet Italien", protestierte Salvini.

Die Regierung in Rom will die Sicherheitspakete ändern, die drakonische Strafen für Rettungsschiffe, die ohne Erlaubnis in Italien eintreffen, vorsehen. 2019 war die Strafe auf eine Million Euro angehoben worden. Zwei Sicherheitspakete waren von Salvinis Lega im Parlament in den Jahren 2018 und 2019 durchgesetzt worden.