APA - Austria Presse Agentur

Proteste bei Nikolaus-Ankunft in Niederlanden

Begleitet von Protesten und unter massivem Polizeischutz ist am Samstag der Sinterklaas (Nikolaus) mit seinen umstrittenen schwarzen Helfern in den Niederlanden eingezogen. Am Rande der zentralen Ankunftsfeier in Apeldoorn wurden mehrere Mitglieder des niederländischen Ablegers der islam- und ausländerfeindlichen Protestbewegung Pegida vorübergehend festgenommen.

Unter ihnen befand sich auch ihr Anführer Edwin Wagensveld. Wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete, hatten sie sich geweigert, die Protestaktion auf einen dafür zugewiesenen Bereich zu beschränken. Der Pegida-Chef hatte sich als "Zwarte Piet" verkleidet, um für die Beibehaltung dieser Tradition zu demonstrieren. Um die schwarzgeschminkten Gehilfen wird seit Jahren gestritten.

Während des landesweiten Umzugs von Mitte November bis zur Bescherung am 5. Dezember helfen sie dem weißbärtigen Sinterklaas im roten Bischofsgewand beim Geschenkeverteilen. Traditionell tragen die Pieten Pagenkostüme und sind im Gesicht pechschwarz angemalt. Kritiker sehen darin ein Symbol der Sklavenzeit sowie der Diskriminierung von Menschen mit dunkler Hautfarbe.

In diesem Jahr wurde Sinterklaas deshalb in Apeldoorn erstmals von Pieten begleitet, die lediglich Rußflecken im Gesicht hatten. Die Erklärung: Die Pieten rutschen beim Geschenkeverteilen traditionell durch die Schornsteine der Häuser. Am Rande der Sinterklaas-Umzüge in Apeldoorn und in vielen weiteren Städten gab es laut Polizei kleinere Demonstrationen gegen sowie auch für die Gestalt der schwarzen Helfer. Anhänger der Organisation "Kick Out Zwarte Piet" (etwa: Schmeißt die Schwarzen Peter raus) forderten laut ANP in sechs Städten "ein inklusives Sinterklaas-Fest ohne Rassismus".