APA - Austria Presse Agentur

Proteste im Iran gegen Erhöhung der Spritpreise

Im Iran ist es nach der Erhöhung der Spritpreise durch die Regierung in mehreren Städten zu Protesten gekommen. In Sirjan im Zentrum des Landes griffen Demonstranten am Freitagabend ein Lagerhaus mit Benzinvorräten an und versuchten es in Brand zu stecken, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Samstag berichtete. Die Polizei habe dies jedoch verhindert.

Auch in weiteren Städten kam es Irna zufolge zu "vereinzelten" Protesten. Dabei blockierten die Protestierenden meistens die Straßen, bis Mitternacht waren die Demonstrationen beendet.

Die Regierung im Iran hatte am Freitag die Ausgabe von Benzin eingeschränkt und die Spritpreise deutlich erhöht. Mit den zusätzlichen Einnahmen will Präsident Hassan Rouhani neue Hilfen für 60 Millionen Bedürftige finanzieren. Wegen der extrem niedrigen Preise ist der Benzinverbrauch der Iraner sehr hoch. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Irna liegt der durchschnittliche Verbrauch der 80 Millionen Einwohner des Landes bei 90 Millionen Liter pro Tag. Schätzungen zufolge werden täglich 10 bis 20 Millionen Liter außer Landes geschmuggelt. Zusätzlich befeuert wurde der Schmuggel noch durch den Absturz der Lira infolge der Verhängung neuer US-Sanktionen seit 2018.