APA - Austria Presse Agentur

Proteste zu 65. Geburtstag von Myanmars Juntachef

Begleitet von Protesten gegen die seit Februar herrschenden Militärs in Myanmar hat Juntachef und General Min Aung Hlaing am Samstag seinen 65. Geburtstag begangen.

Bereits kurz nach dem Militärputsch vom 1. Februar hatte die Junta das auf 65 Jahre begrenzte Alterslimit für den Armeechef und seinen Vize aufgehoben. Damit kann Min Aung Hlaing solange im Amt bleiben, wie er will. Proteste gab es laut Augenzeugen u.a. in Yangon (vormals Rangun), der größten Stadt des Landes.

Dort verbrannten Demonstranten Fotos des Juntachefs. "Wir wünschen ihm den Tod, möge seine Seele zur Hölle fahren", sagte einer der Demonstranten, Kyaw Min, der Deutschen Presse-Agentur am Telefon.

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Auch in Mandalay, im Kayah-Staat und vielen anderen Gegenden des Landes setzten Demonstranten Augenzeugen zufolge Bilder des Juntachefs in Brand. Auch ließen sie nachgebaute Särge in Flammen aufgehen und spielten damit auf eine Beerdigung Min Aung Hlaings an. In sozialen Netzwerken äußerten ebenfalls viele Nutzer ihren Hass auf den Juntachef, seine Familie und seine Anhänger.

Das Militär hatte am 1. Februar geputscht und die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Seit dem Coup versinkt das früher Birma in Chaos und Gewalt.

Das Militär unterdrückt jeden Widerstand mit brutaler Härte. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP wurden bisher mehr als 888 Menschen getötet. Mehr als 6.000 wurden festgenommen.

Kürzlich ordnete die Junta allerdings die Freilassung von landesweit mehr als 2.000 Gefangenen an, darunter 700 allein aus dem berüchtigten Insein-Gefängnis in der größten Stadt Yangon. Am Mittwochabend (Ortszeit) verließen erste Häftlinge die für brutale Foltermethoden bekannte Haftanstalt, wie lokale Medien berichteten. Wegen des Putsches verhängte die US-Regierung am Freitag (Ortszeit) weitere Sanktionen gegen führende Mitglieder des Militärregimes und deren Angehörige.