APA - Austria Presse Agentur

Prozess um Corona-Fälle in steirischem Pflegeheim startet

Die vielen Corona-Fälle im Pflegeheim Tannenhof im obersteirischen St. Lorenzen im Mürztal haben nun ein Nachspiel im Landesgericht Leoben. Ab Dienstag, 2. Mai, müssen sich zwei Betreiber, der Heimleiter, die Pflegedienstleiterin und eine weitere Person aus dem Pflegedienst wegen vorsätzlicher Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten verantworten. Vorerst wurden acht Verhandlungstage bis Ende Juni angesetzt.

Seit Herbst 2020 sind in dem Heim 18 Bewohner an oder mit Corona verstorben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Verantwortlichen in dem Heim waren während der Pandemie offenbar überfordert, sodass das Bundesheer zum Assistenzeinsatz einrücken musste. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, dass sie "teils durch Unterlassung von Schutzmaßnahmen, teils durch Erteilung von Weisungen, dass nicht mehr zwischen positiv auf SARS-CoV-2 und negativ auf SARS-CoV-2 getesteten Bewohnern unterschieden werde" Handlungen begangen hätten, die zur Verbreitung der ansteckenden Krankheit geführt haben sollen.