Prozess um Messerangriff bei Taylor-Swift-Tanzkurs

Der Nachrichtenagentur PA zufolge bekannte er sich auch zum Vorwurf schuldig, tödliches Gift sowie ein Handbuch der Terrororganisation Al-Qaida besessen zu haben. Das Strafmaß soll bereits an diesem Donnerstag verkündet werden. Die Bluttat am 29. Juli 2024 in der nordwestenglischen Stadt Southport hatte Großbritannien schockiert. Die Kinder waren während eines Tanzkurses zur Musik von Taylor Swift angegriffen worden, die drei Mädchen starben im Alter von sechs, sieben und neun Jahren.
Prozess dauert vier bis sechs Wochen
Der Prozess gegen den Angeklagten soll dem Generalstaatsanwalt zufolge vier bis sechs Wochen dauern. Die Veröffentlichung von Falschinformationen, die die Beratungen der Jury beeinflussen könnten, könnten als Missachtung des Gerichts gewertet werden, hieß es in einer Mitteilung.
Was nach der Tat folgte, hinterließ weitere, tiefe Narben in der britischen Gesellschaft. Getrieben von Falschinformationen über den mutmaßlichen Täter kam es zu tagelangen rechtsradikalen und antimuslimischen Ausschreitungen im ganzen Land. Vorsorglich - und wohl in Erinnerungen an die Dynamik der Gewalt vor wenigen Monaten - mahnte Generalstaatsanwalt Richard Hermer in einer Mitteilung zu einer fairen und genauen Berichterstattung über den Prozess.
Rechtspopulisten heizten Stimmung auf
Kurz nach der Tat am 29. Juli 2024 war in den sozialen Medien fälschlicherweise behauptet worden, der Täter sei ein muslimischer Migrant. Die Polizei teilte zwar schnell mit, sie habe eine 18 Jahre alten Verdächtigen festgenommen, der als Sohn von Ruandern in Großbritannien geboren wurde. Hass und Desinformationen ließen sich aber nicht mehr aufhalten, angeheizt auch durch Äußerungen von Rechtspopulisten, die die Stimmung gegen die noch neue Labour-Regierung von Premierminister Keir Starmer für sich nutzten.
Ziel des Mobs in mehreren englischen Städten waren meist Unterkünfte für Asylbewerber, Moscheen und Geschäfte. Tausende Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz, etliche wurden verletzt. Mit der Trauer um die drei Mädchen hatten die Krawalle nicht mehr viel zu tun, der offen gelebte rechtsradikale Hass sorgte weit über die britischen Grenzen hinaus für einen Schock. Tausende Menschen demonstrierten in der Folge gegen Gewalt und für Toleranz. Inzwischen wurden Hunderte Angreifer zu Haftstrafen verurteilt.
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