APA - Austria Presse Agentur

Prozess zum Terror-Anschlag gegen Kontaktmann des Täters

Am Mittwoch beginnt im Saal 303 des Wiener Landesgerichts ein Prozess gegen einen Kontaktmann des Attentäters von Wien, der am 2. November 2020 in der Innenstadt vier Passanten getötet und 23 Menschen zum Teil schwer verletzt hatte, ehe er von der Polizei erschossen wurde. Der 23-Jährige, dem die Staatsanwaltschaft die Verbrechen der terroristischen Vereinigung und der kriminellen Organisation vorwirft, war drei Wochen nach dem Attentat festgenommen worden.

Eine direkte Beteiligung am Anschlag und konkrete Mithilfe bei Vorbereitungshandlungen waren dem Mann im Ermittlungsverfahren nicht nachzuweisen worden. Allerdings standen er und eine von ihm im Sommer 2020 in St. Pölten angemietete Wohnung schon Monate vor dem Terroranschlag im Fokus der Staatsschützer. Neben Arabisch-Kursen sollen in der Wohnung regelmäßig religiöse Vorträge mit salafistischen Inhalten ein interessiertes Publikum aus der Jihadisten-Szene gefunden haben. Auch der spätere Attentäter verkehrte in der Wohnung, er war vor allem an Vorträgen mit religiösen Inhalten interessiert. Zuletzt war er Ende Oktober 2020 und damit wenige Tage vor dem Anschlag in der St. Pöltner Wohnung gesehen worden. Dem Mieter der Wohnung legt die Anklage nun vor allem das Betreiben von radikalislamistischen Chat-Kanälen, das Übersetzen von Texten und das Verbreiten von IS-Propagandamaterial zur Last.