Puerto Ricos Gouverneur tritt nach Protesten zurück

Forderungen nach Rossellos Rücktritt zeigten Wirkung
Nach tagelangen Massenprotesten hat der Gouverneur des US-Außengebiets Puerto Rico, Ricardo Rossello, seinen Rücktritt angekündigt. Er werde noch bis zum 2. August im Amt bleiben, um eine geordnete Amtsübergabe sicherzustellen, fügte Rossello in der Nacht auf Donnerstag in einer Videobotschaft hinzu. Justizministerin Wanda Vazquez werde als Regierungschefin nachfolgen.

Seit Ende vorvergangener Woche waren in der Hauptstadt San Juan jeden Tag größere Menschenmengen auf die Straße gegangen, um Rossellos Rücktritt zu fordern. Am Montag wurden 500.000 Demonstranten gezählt, darunter prominente Puerto Ricaner wie Ricky Martin.

Auslöser der Proteste war die Veröffentlichung von Nachrichten einer privaten Chat-Gruppe zwischen Rossello und elf Vertrauten, in denen sie sich abschätzig über mehrere Personen äußerten. Für besondere Empörung sorgten dabei respektlose Bemerkungen gegenüber Opfern des verheerenden Hurrikans Maria vor zwei Jahren. Kurz zuvor hatte es einen Korruptionsskandal gegeben, im Zuge dessen unter anderen die bisherige Bildungsministerin Julia Keleher von der US-Bundespolizei FBI festgenommen wurde.

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