Verschiedene Ausprägungen des Hundetrainings fördern die Aggressivität der Tiere, hieß es in der Aussendung des Ministeriums. Auch der Hund, der für die tödliche Attacke Anfang Oktober in Oberösterreich verantwortlich war, habe ein aggressives Beiß- und Angriffstraining über sich ergehen lassen müssen. Schon jetzt seien deshalb im Tierschutzgesetz Maßnahmen verboten, die "die Aggressivität und Kampfbereitschaft von Tieren erhöhen", betonte der Ressortchef.
Rauch will nun nach eigenen Angaben "Klarheit" für alle Hunde-Ausbildnerinnen und -Ausbildner sowie Halterinnen und Halter schaffen, dass mit den entsprechenden Bestimmungen im Tierschutzgesetz auch Beiß- und Angriffstrainings gemeint sind. Ausdrücklich verboten werden sollen der problematische Teil der klassischen Schutzhundeausbildung und das im Schutzanzug ausgeübte "Mondioring". "Diese Art der Ausbildung hat in der privaten Hundehaltung absolut nichts verloren", sagte Rauch. Andere unproblematische Hundesport-Disziplinen bleiben von der Verschärfung unberührt.
Ebenfalls geplant ist dem Tierschutzminister zufolge im Rahmen eines "Heimtierpakets" die Ausweitung der Sachkunde für die Haltung von Hunden. Keine Lösung sah Rauch im Modell der "Listenhunde" - also strenge Auflagen für die Haltung bestimmter Hunderassen. Expertinnen und Experten halten dies laut Ministerium für nicht zielführend, da die rassenspezifische Gefährlichkeit von Hunden weder wissenschaftlich erwiesen noch durch zuverlässige Beißstatistiken belegt werde. "Dass Hunde von ihren Halterinnen und Haltern nicht zur Waffe erzogen werden dürfen, steht für mich außer Frage. Einen entsprechenden Vorschlag werden wir noch diese Woche an den Koalitionspartner übermitteln", kündigte Rauch an.