APA - Austria Presse Agentur

Nach dem Rauchverbot verzeichnet die Nachtgastronomie einen Umsatzrückgang

Nach dem ersten rauchfreien Wochenende beklagt die heimische Nachtgastronomie einen Umsatzrückgang zwischen zehn und 20 Prozent.

Dies berichtete Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), aufgrund einer WhatsApp-Gruppe, in der sich 220 entsprechende Betriebe austauschen.

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"Im Großen und Ganzen haben sich alle an das Gesetz gehalten", betonte Pulker. In Wien habe es kaum Beanstandungen durch das Marktamt gegeben. Drei falsche Pickerln wären kritisiert worden und auch bei dem einen Betrieb, in dem noch geraucht wurde, hoffe man, dass bei der Strafe "nicht ins Volle gegriffen" werde.

Der Lärm auf der Straße vor den Lokalen habe schon zugenommen, doch habe es nicht mehr Anzeigen als sonst auch gegeben, meinte der Gastro-Obmann. Dies liege vor allem daran, dass man bereits im Vorfeld den Kontakt zu den AnrainerInnen gesucht habe. Allerdings habe eine Disco in Oberösterreich nach 47 Jahren zugesperrt, da der Lärmpegel zu hoch wäre.

Von Regierungsseite wünschen sich die GastronomInnen eine Klarstellung, was auf den Freiflächen vor den Lokalen erlaubt ist und was nicht. "Bei den BeamtInnen auf Landesebene oder bei den Bezirkshauptmannschaften sieht das jeder anders, ob man etwa ein Zelt aufstellen darf oder nicht", beklagte Pulker. Bereits im Juli 2017 sei man deshalb bei der damaligen Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) vorstellig geworden, um eine Präzisierung zu bekommen. Diese sei immer noch ausständig und man könne den Betrieben deshalb bis heute keine Rechtsauskunft geben.

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Erstes rauchfreie Wochenende ohne Verstöße

In Wien ging das erste rauchfreie Wochenende in der Gastronomie so gut wie ohne Verstöße über die Bühne. 726 Lokale wurden bisher kontrolliert, in nur drei Fällen erstatteten die Behörden Anzeige wegen unerlaubten Rauchens, teilte Marktamtssprecher Alexander Hengl mit. Zusätzlich gab es fünf Anzeigen wegen fehlender Kennzeichnung des Rauchverbots. Zu Konflikten oder Beschimpfungen im Zuge der Überprüfungen sei es bisher nicht gekommen, versicherte Hengl.

Bis Jahresende will das Wiener Marktamt rund 5.000 Kontrollen durchgeführt haben. Die Anzeigen bei Verstößen landen bei den Magistratischen Bezirksämtern, die gegebenenfalls Pönalen verhängen.

In der Steiermark gab es laut Polizei keine Probleme bei der Umsetzung. Es sei ruhig gewesen und nichts gemeldet worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Allerdings sei man ja auch nicht in erster Linie zuständig für die Kontrollen. Man schreite lediglich ein, wenn sich strafrechtliche Aspekte wie etwa Schlägereien ergeben würden.