APA - Austria Presse Agentur

RBI steigerte nach neun Monaten Gewinn, Ausblick verbessert

Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat ihren Gewinn heuer nach neun Monaten klar gesteigert. Das Konzernergebnis stieg über eine Milliarde auf 1,06 Mrd. Euro an. In der Vorjahresperiode waren es 599 Mio. Euro gewesen. Unterstützend wirkten geringere Risikokosten. Nach drei Quartalen lagen diese bei 152 Mio. Euro, zur gleichen Zeit lagen im Jahr 2020 noch 497 Mio. Euro bei der Bank auf der hohen Kante.

Ertragsseitig ging der Zinsüberschuss leicht zurück (minus 1,2 Prozent auf 2,44 Mrd. Euro), belastet vom Niedrigzinsumfeld in einigen Märkten der RBI sowie von Währungsabwertungen, heißt es im Geschäftsbericht der Bank. Die RBI ist die in vielen Ländern in Osteuropa sowie in Russland tätig. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich dank Steigerungen bei den Zahlungstransaktionen sowie dem Fremdwährungsgeschäft um 15,6 Prozent auf 1,47 Mrd. Euro.

Der Vorstandsvorsitzende der Bank, Johann Strobl, zeigte sich mit dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres zufrieden. "Wir haben unser Konzernergebnis gegenüber der Vorjahresperiode erheblich verbessert und den Kauf der tschechischen Equa Bank erfolgreich abgeschlossen. Der Wirtschaftsaufschwung in unseren Märkten verleiht uns Rückenwind, sodass wir optimistisch auf den Rest des Jahres und das Geschäftsjahr 2022 blicken", sagte Strobl.

Das Kreditwachstum soll im heurigen Geschäftsjahr bei rund 11 Prozent liegen - ohne die Equa Bank in Tschechien gerechnet, die jüngst von der RBI zugekauft wurde. Im Halbjahr wurde noch ein Wert im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich angestrebt.

Seit Jahresbeginn ist das Kundenkreditvolumen um 9 Prozent (ohne Equa Bank) gestiegen, inklusive der Equa Bank waren es 11 Prozent. Das höhere Kreditvolumen half auch, die Quote notleidender Kundenforderungen ("Non-Performing Exposure"/NPE) von 1,9 Prozent Ende 2020 auf 1,6 Prozent zu drücken.

Mittelfristig strebt die Bank unter anderem eine Kostenquote (Cost-Income-Ratio/CIR) von 55 Prozent und eine harte Kernkapitalquote von rund 13 Prozent an. Aktuell liegt die Kostenquote bei 53,3 Prozent und die harte Kernkapitalquote (inklusive Ergebnis und Equa Bank) erreicht 13,2 Prozent. Auf Basis dessen seien Dividendenausschüttungen im Umfang von 20 bis 50 Prozent des Konzernergebnisses geplant.

Bei der außerordentlichen Hauptversammlung am 10. November soll eine zusätzliche Dividende in Höhe von 0,75 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2020 abgesegnet werden. Im vergangenen Jahr hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Banken aufgrund der Coronakrise empfohlen, ihre Dividenden bis auf weiteres massiv einzuschränken, hat diese Empfehlung aber nicht mehr über den heurigen September hinaus verlängert.

Im dritten Quartal betrug das Konzernergebnis 443 Mio. Euro und damit um 12 Prozent mehr als im Vorquartal. Die Risikokosten (Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte) lagen bei 42 Mio. Euro. Der Zinsüberschuss stieg gegenüber dem Vorquartal um 9 Prozent auf 875 Mio. Euro und der Provisionsüberschuss legte um 8 Prozent auf 538 Mio. Euro zu.