APA - Austria Presse Agentur

Regierung für Van der Bellen "ganz normale Bundesregierung"

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat betont, dass es sich bei dem Übergangskabinett unter Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein um eine "ganz normale Bundesregierung" handelt, mit "allen Rechten und Pflichten". "Es gibt die Minister. Wendet euch an sie, wenn ihr Probleme habt", sagte Van der Bellen am Donnerstag zu den Bürgermeistern beim Tiroler Gemeindetag in seiner Heimatgemeinde Kaunertal.

"Die ganz große Krise war's nicht. Wir haben aber schon einige Probleme gehabt", rekapitulierte Van der Bellen in seiner Rede die vergangenen turbulenten Wochen. Darüber hinaus lobte der Präsident die anspruchsvolle Arbeit der Kommunalpolitiker, die "immer und für alles verantwortlich" sein würden - "und das sieben Tage die Woche".

Zu Mittag bekommt der Bundespräsident dann die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatgemeinde verliehen. "Das Kaunertal ist für mich Heimat", so Van der Bellen sichtlich bewegt in breitem örtlichen Dialekt. "Ich war ein bisschen unter Zeitdruck die vergangenen Wochen. Denn ich habe gewusst, ich muss heute hier sein", scherzte das Staatsoberhaupt.

Zuvor hatte Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) in seiner Rede Van der Bellen ein großes Lob für seine Vorgangsweise seit Ausbruch der Ibiza-Causa gezollt. "Du hast das in Ruhe gemacht, einen Schritt nach dem anderen, gut überlegt. Hättest du nicht so agiert, wären wir in eine Staatskrise gekommen", erklärte Platter. Der Landeshauptmann warnte erneut vor einer "Schlammschlacht" bis zur Neuwahl. Er appellierte daran, eine gewisse "politische Kultur" zu pflegen, wie das beispielsweise in Tirol üblich sei.