APA - Austria Presse Agentur

Regionaler Außenhandel im Coronajahr 2020 rückläufig

Fast alle Bundesländer haben im Corona-Jahr 2020 starke Rückgänge bei den Importen und Exporten verzeichnet.

Nur Tirol konnte bei den Einfuhren einen leichten Zuwachs erzielen. Besonders deutlich spürbar waren die Einbußen in jenen Bundesländern, deren Außenhandel vom Fahrzeug- und Maschinenbau geprägt ist, wie die Steiermark oder Oberösterreich, so die vorläufigen Ergebnisse der Statistik Austria.

Österreich hat 2020 Waren im Wert von 141,93 Mrd. Euro exportiert, im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Minus von 7,5 Prozent. Demgegenüber stehen Importe im Wert von 144,20 Mrd. Euro und ein Rückgang von 8,6 Prozent verglichen mit 2019.

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Besonders stark im Vergleich zum Vorjahr sanken die Ausfuhren in der Steiermark (minus 14,2 Prozent bzw. minus 3,69 Mrd. Euro), gefolgt von Oberösterreich (minus 8,3 Prozent bzw. minus 3,32 Mrd. Euro) und Kärnten (minus 7,8 Prozent bzw. minus 0,58 Mrd. Euro). Tirol (minus 1,7 Prozent bzw. minus 0,22 Mrd. Euro) und Vorarlberg (minus 2,6 Prozent bzw. minus 0,28 Mrd. Euro) wiesen verhältnismäßig geringe Rückgänge auf.

Oberösterreich blieb trotzdem exportstärkstes Bundesland, hier wurde mehr als ein Viertel der österreichischen Ausfuhren produziert (36,67 Mrd. Euro bzw. 25,8 Prozent). Die Steiermark nimmt mit 22,26 Mrd. Euro bzw. 15,7 Prozent den zweiten Platz ein, knapp gefolgt von Niederösterreich mit 20,82 Mrd. Euro bzw. 14,7 Prozent.

Bei den Importen ergaben sich die größten Einbußen in absoluten Zahlen in Niederösterreich (minus 3,43 Mrd. Euro), Wien (minus 3,13 Mrd. Euro) sowie der Steiermark (minus 2,41 Mrd. Euro). Prozentuell wiesen das Burgenland (minus 13,8 Prozent), Niederösterreich (minus 12,7 Prozent) sowie die Steiermark (minus 12,3 Prozent) die stärksten Abnahmen verglichen mit 2019 auf. Nur Tirol konnte importseitig ein Plus von 0,8 Prozent bzw. 0,10 Mrd. Euro verzeichnen.

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Wertmäßig am meisten importierte Wien mit 35,30 Mrd. Euro (24,5 Prozent), gefolgt von Oberösterreich (27,31 Mrd. Euro bzw. 18,9 Prozent) und Niederösterreich (23,67 Mrd. Euro bzw. 16,4 Prozent).

Fünf Bundesländer exportierten mehr als sie importierten und verbuchten damit einen Handelsbilanzüberschuss. Oberösterreich erzielte mit 9,35 Mrd. Euro das größte Aktivum, gefolgt von der Steiermark mit 5,08 Mrd. Euro und Vorarlberg mit 2,78 Mrd. Euro. Wien importierte mehr als es exportierte und verzeichnete das größte Passivum mit 15,88 Mrd. Euro.

Maschinen dominierten den Außenhandel sowohl import- als auch exportseitig in den meisten Bundesländern. In Tirol werden vor allem organische chemische Erzeugnisse eingeführt und pharmazeutische Erzeugnisse ausgeführt. Niederösterreich importiert an erster Stelle mineralische Brennstoffe, in Wien sind pharmazeutische Erzeugnisse sowohl einfuhrseitig als auch ausfuhrseitig am wichtigsten. Salzburg exportiert vor allem Getränke. Bei Zugmaschinen, Kraftwagen und dergleichen ist Salzburg der größte Importeur, demgegenüber steht Oberösterreich als größter Exporteur von Kesseln, Maschinen und mechanischen Geräten. Deutschland bleibt in allen Bundesländern der wichtigste Handelspartner.