Die Flussbreite übertraf damit den bisherigen Rekordstand von 207,49 Metern im Jahr 1978. Die Wassermassen bedrohten die tieferliegenden Bezirke der Millionenmetropole. Die Behörden setzten Armeeingenieure rund um einen Damm ein, um zu verhindern, dass "das Wasser in die Stadt eindringt", wie Arvind Kejriwal, der Regierungschef des Territoriums Delhi, erklärte.
Tausende Menschen zogen in nahe gelegene Notunterkünfte oder Hochstraßen. Schulen, Hochschulen und Regierungsbüros bleiben mindestens bis Sonntag geschlossen.
Die Entwicklung in Neu-Delhi könnte auch von der Situation in mehreren Bundesstaaten nördlich der Hauptstadt abhängen, in denen es örtlichen Medienberichten zufolge in den vergangenen Tagen ebenfalls zu heftigen Monsun-Regenfällen gekommen war. Bei darauffolgenden Überflutungen und Erdrutschen kamen demnach mindestens 90 Menschen ums Leben.
Die Monsun-Zeit dauert in Südasien von Juni bis September und ist für 70 bis 80 Prozent der jährlichen Regenmenge verantwortlich, bringt aber auch Tod und Zerstörung. Wissenschaftern zufolge führt der Klimawandel zu stärkeren und schwerer vorauszusagenden Monsun-Regenfällen.