APA - Austria Presse Agentur

Reporterin durch Schüsse im Westjordanland getötet

Bei Konfrontationen zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern im nördlichen Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben eine Journalistin getötet worden. Die Reporterin des katarischen TV-Senders Al-Jazeera sei nach einer Schussverletzung am Kopf gestorben, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Ein anderer Journalist der palästinensischen Zeitung "Al-Quds" sei bei dem Vorfall in Jenin durch Schüsse verletzt worden.

Die israelische Armee schrieb bei Twitter, Soldaten seien in Jenin im Einsatz gewesen, um Terrorverdächtige festzunehmen. Verdächtige hätten massiv auf die Truppen geschossen und Sprengsätze geworfen. Die Soldaten hätten zurückgeschossen, es seien Treffer identifiziert worden. "Es wird die Möglichkeit untersucht, dass Journalisten getroffen wurden, möglicherweise durch bewaffnete Palästinenser", hieß es weiter. Der Vorfall werde geprüft.

Bei einer Terrorwelle sind seit Ende März in Israel 17 Menschen getötet worden, ein israelischer Wachmann im Westjordanland wurde außerdem von Palästinensern erschossen. Israels Armee verstärkte seit Beginn der Anschlagswelle ihre Einsätze im besetzten Westjordanland. Vor allem im Bereich der Stadt Jenin, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt, kommt es bei solchen Militäreinsätzen immer wieder zu schweren Konfrontationen mit Einwohnern.

Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind seit Ende März mehr als 20 Palästinenser getötet worden. Mehrere Palästinenser wurden bei Militäreinsätzen getötet, aber auch bei ihren eigenen Anschlägen und Zusammenstößen mit der Armee.

Israel hatte 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser wollen die Gebiete dagegen für einen eigenen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.