APA - Austria Presse Agentur

Rettungsaktion für geflutete Kunstsammlung an der Ahr

Etliche Museen im Südwesten Deutschlands beteiligen sich an einer einmaligen Aktion zur Rettung der gefluteten Kunstsammlung der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Sie haben Hunderte Objekte in Obhut genommen, um diese zu sichten und zu trocknen, wie die Vorsitzende des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz, Elisabeth Dühr, am Mittwoch in Trier sagte. Wohl rund 30 Prozent der Stücke, die in einem Depot in einer Tiefgarage gelagert waren, seien aber nicht mehr zu retten.

Die 55 Gemälde, die beispielsweise das Stadtmuseum Simeonstift Trier aufgenommen hat, seien "in einem katastrophalen Zustand", sagte Dühr, die das Museum leitet. "Sie standen ja tagelang im Wasser und im Schlamm." Die Werke seien mit einer Schlammschicht überzogen - und nun zur "Austrocknung" in einem Depot aufgestellt worden.

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Kunststücke auf Museen aufgeteilt

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) in Mainz hat unter anderem verschlammte Tonkrüge, Glasfunde aus der Römerzeit und Holzobjekte zum Reinigen bekommen. Skulpturen erreichten das Dommuseum in Mainz.

Und beim Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) Karlsruhe gingen in einem Depot neben Gemälden auch Hunderte Grafiken ein. Das Historische Archiv der Stadt Köln hat Dokumente und Akten nach der Reinigung erst einmal schockgefroren, um diese vor Schimmelbildung zu schützen.

Insgesamt zählte die Sammlung des Stadtmuseums Bad Neuenahr-Ahrweiler mehr als 2800 Objekte. Ein Großteil war eingelagert, weil das Museum 2013 aus Brandschutzgründen geschlossen wurde. Bei der Flut vom 14./15. Juli wurde das Depot komplett geflutet.

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Inzwischen haben sich nach einem Aufruf bundesweit auch große Häuser gemeldet, die Patenschaften für die Restaurierung einzelner Objekte übernehmen wollen, wie die Geschäftsführerin des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz, Bettina Scheeder, sagte. Darunter: die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, die Klassik Stiftung Weimar, das Jüdische Museum Berlin und das Landesmuseum Württemberg. Es seien sicherlich "Tausende Arbeitsstunden" nötig, sagte Dühr.