APA - Austria Presse Agentur

Das Rettungsschiff "Open Arms" wartet weiter auf einen Hafen

Das Rettungsschiff der spanischen NGO Proactiva Open Arms harrt mit 121 MigrantInnen an Bord weiter im Mittelmeer aus.

Seit einer Woche befinden sich die Geretteten auf dem Schiff - je mehr Zeit vergehe, desto schwieriger werde es, den Menschen zu erklären, warum sie nicht einfach von Bord gehen könnten, sagte Einsatzleiterin Anabel Montes Mier in einem am Donnerstag veröffentlichten Video.

Nach Angaben von Amnesty International sind auch 30 Kinder und zwei Babys an Bord der "Open Arms". Das Schiff befindet sich unweit der italienischen Insel Lampedusa. Die evangelischen Kirchen in Italien (FCEI) seien bereit, die Geretteten aufzunehmen, berichtete die Nachrichtenplattform der FCEI. Das habe der Vorsitzende Luca Maria Negro in einem Brief Regierungschef Giuseppe Conte und Innenminister Matteo Salvini geschrieben.

Salvini hatte den Seenotrettern am Mittwoch mit der Beschlagnahme des Schiffs gedroht, wenn sie in die Gewässer des Landes fahren sollten. In Italien können mittlerweile zudem hohe Geldstrafen verhängt werden, wenn Schiffe unerlaubt in die Hoheitsgewässer fahren.

Immer wieder werden Rettungsschiffe mit geretteten MigrantInnen auf dem Mittelmeer blockiert, weil die nächstgelegenen Staaten wie Malta und Italien ihnen ihre Häfen nicht zur Verfügung stellen wollen. Zuletzt hatte in solchen Fällen die EU-Kommission vermittelt, um aufnahmebereite Länder zu suchen. Allerdings sei noch immer keine Anfrage zur Koordinierung bei der Brüsseler Behörde eingegangen, hieß es dort am Donnerstag.