APA - Austria Presse Agentur

Revolutionsgarden warnen vor Angriff auf den Iran

Nach der Ankündigung der USA, ihre Streitkräfte in der Golfregion zu verstärken, hat der Iran für den Fall eines Angriffs auf sein Land mit massiver Vergeltung gedroht. "Wer auch immer möchte, dass sein Land zum Hauptschlachtfeld wird, nur zu", sagte der Kommandant der mächtigen Revolutionsgarden, Hossein Salami, am Samstag vor Journalisten in Teheran.

Seine Einheiten würden einen Krieg auf iranischem Territorium "niemals zulassen", bekräftigte Salami. Er hoffe, dass die USA keinen "strategischen Fehler" machten, fügte er unter Hinweis auf frühere "Abenteuer" Washingtons gegenüber seinem Land hinzu.

Am Freitag hatten die USA als Reaktion auf die Luftangriffe auf zwei saudi-arabische Ölanlagen eine "moderate" Verstärkung ihrer Truppen in der Golfregion angekündigt. Pentagonchef Mark Esper erklärte in Washington, dies geschehe auf Bitten Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate.

Verteidigungsminister Esper erklärte, Präsident Trump habe deutlich gemacht, dass die USA keinen Krieg mit dem Iran wollten. Gleichzeitig sagte der Minister: "Uns stehen andere militärische Optionen zur Verfügung, sollten sie nötig sein." Esper forderte den Iran auf, seine "zerstörerischen und destabilisierenden Aktivitäten" zu unterbinden und einen "friedlichen und diplomatischen Weg" weiterzugehen. "Tatsache ist, dass die Saudis sowohl mit Drohnen als auch mit Marschflugkörpern angegriffen wurden" und dass sie weiterhin gefährdet seien.

"Der Präsident hat den Einsatz von US-Truppen genehmigt, die defensiver Natur sein werden", sagte Esper am Freitagabend (Ortszeit) im Pentagon. "Alles deutet darauf hin, dass der Iran für den Angriff verantwortlich war." Die Untersuchungen von US-amerikanischen, saudi-arabischen und internationalen Experten hätten ergeben, dass die eingesetzten Waffen aus iranischer Produktion stammten und nicht vom Jemen aus eingesetzt worden seien. Esper sagte, die militärische Verstärkung in der Region solle auf die Verteidigung gegen Luft- und Raketenangriffe ausgerichtet sein. US-Armeechef Dunford kündigte für kommende Woche weitere Details an.

Letzten Samstag waren die Ölanlagen in Abqaiq und Khurais in Saudi-Arabien angegriffen worden, woraufhin die Ölproduktion einbrach und der Ölpreis anstieg. Die Houthi-Rebellen im Jemen erklärten, sie hätten die Attacken mit eigenen Drohnen ausgeführt. Die USA und Saudi-Arabien machen dagegen den Iran dafür verantwortlich, den Erzrivalen des Königreiches. Die Regierung in Teheran hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Im vergangenen Juni hatte das Pentagon angekündigt, weitere 1.000 Soldaten in den Nahen Osten zu schicken, um US-Truppen und nationale Interessen der USA in der Region zu schützen. Bereits Ende Mai hatten die USA ihre Truppen im Nahen Osten wegen der "anhaltenden Bedrohung" durch iranische Kräfte um 1.500 Soldaten verstärkt. Zuvor hatte das US-Militär unter anderem einen Flugzeugträgerverband und eine Bomberstaffel in die Region verlegt.

Am Freitag verschärfte US-Präsident Donald Trump zudem die Sanktionen gegen die iranische Zentralbank. Nach Angaben von US-Finanzminister Steven Mnuchin sollen durch die neuen Sanktionen Geldflüsse in Milliardenhöhe an von Washington als "terroristisch" eingestufte Gruppierungen unterbunden werden. Dazu zählte er auch die Quds-Brigaden - die im Ausland aktive Elitetruppe der iranischen Revolutionsgarden.