APA - Austria Presse Agentur

Riad fordert Reaktion der Weltgemeinschaft im Iran-Konflikt

Saudi Arabien hat im Konflikt mit dem Iran eine entschlossene Reaktion der internationalen Gemeinschaft angemahnt. Die Welt müsse starke Maßnahmen ergreifen, um der Führung in Teheran Einhalt zu gebieten, sagte Kronprinz Mohammed bin Salman in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des US-Senders CBS. Andernfalls drohe eine weitere Eskalation, die globale Interessen gefährde.

So könnten etwa die Rohölpreise in "unvorstellbare" Höhen steigen. Er sei aber für eine friedliche Lösung, obwohl er die Ansicht von US-Außenminister Mike Pompeo teile, dass die Angriffe auf die saudi-arabischen Ölanlagen von Mitte September eine Kriegshandlung des Iran gewesen seien. Zumal ein Krieg zwischen Saudi-Arabien und dem Iran die Weltwirtschaft einbrechen lassen würde. Deswegen sei er für ein Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rouhani, um ein neues Abkommen über das iranische Atomprogramm und den Einfluss der Islamischen Republik in der Nahost-Region auszuarbeiten.

Zu den Angriffen auf die saudi-arabischen Ölanlagen hatten sich die mit dem Iran verbündeten Houthi-Rebellen aus dem Bürgerkriegsland Jemen bekannt. Saudi-Arabien und die USA machen aber den Iran direkt verantwortlich. Auch Deutschland, Frankreich und Großbritannien kamen kürzlich zu diesem Schluss. Die Führung in Teheran bestreitet eine Verwicklung. Die Spannungen im Iran-Konflikt hatten sich verschärft, nachdem Trump das internationale Atomabkommen im vergangenen Jahr einseitig aufgekündigt hatte. Er will den Golf-Staat mit neuen Sanktionen zu einem verschärften Abkommen zwingen.