APA - Austria Presse Agentur

Richterin erwägt im Grasser-Prozess Vorführung von Plech

Im Korruptionsprozess gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und andere rund um die Bundeswohnungsprivatisierung und das Linzer Bürohaus Terminal Tower gehen am Mittwoch die Verlesungen aus dem Gerichtsakt weiter. Richterin Marion Hohenecker widmete sich zunächst dem mitangeklagten, aber abwesenden Makler Ernst Karl Plech. Es gebe einen Gutachterstreit um die Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten, so die Richterin. Sie schloss eine Vorführung Plechs unter Zwang nicht aus.

Hohenecker meinte, sie könne bisherige Aussagen von Plech verlesen, auch eine Vorführung mit Zwangsmitteln sei möglich. Der Gerichtsgutachter hat Plech Verhandlungsfähigkeit attestiert, dieser hat dem widersprochen und sieht sich aus gesundheitlichen Gründen nicht verhandlungsfähig. Plech nimmt seit langem nicht mehr an der Hauptverhandlung teil. Plech war Aufsichtsratspräsident der Bundeswohnbaugesellschaft Buwog und soll laut Anklage bei der Millionenprovision der bei der Buwog-Vergabe siegreichen Immofinanz mitprofitiert haben, was er bestreitet.

Für die Verlesungen aus dem Gerichtsakt müssen wieder alle Angeklagten anwesend sein, auch die Beschuldigten aus der Linzer Causa und Ex-Telekom-Vorstand Rudolf Fischer, der nur im Komplex Telekom-Valora angeklagt ist. Insgesamt lauschen dreizehn Angeklagte und ihre Verteidiger den Verlesungen der Richterin. Neben dem Richtertisch im Großen Schwurgerichtssaal des Wiener Straflandesgerichts sind zahlreiche Bände aus dem Akt aufgestapelt.