APA - Austria Presse Agentur

Russischer Vorstoß auf ukrainische Kleinstadt Soledar

Russische Truppen haben am Dienstag ihren Angriff auf die ostukrainische Stadt Soledar verstärkt.

Das britische Verteidigungsministerium teilte mit, dass die russische Armee und Söldner der Wagner-Truppe nach den Vorstößen der vergangenen vier Tage nun wahrscheinlich den größten Teil der kleinen Salzabbaustadt unter Kontrolle hätten. Soledar in der Industrieregion Donbas liegt nur wenige Kilometer von der strategisch wichtigen Stadt Bachmut entfernt.

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Ukrainische Verbindungswege unterbrechen?

Russlands Angriff auf Soledar sei höchstwahrscheinlich ein Versuch, Bachmut von Norden her einzuschließen und ukrainische Verbindungswege zu unterbrechen, so das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Geheimdienst-Briefing. In Bachmut liefern sich russische und ukrainische Truppen heftige Kämpfe mit offenbar großen Verlusten auf beiden Seiten. Die Stadt bleibe das vorrangige Ziel der russischen Offensive, hieß es weiter.

Die Kämpfe in Soledar konzentrierten sich auf Zugänge zu stillgelegten Salzminenstollen, die unter dem Gebiet verlaufen und insgesamt rund 200 Kilometer lang seien. "Beide Seiten sind wahrscheinlich besorgt, dass sie zur Infiltration hinter ihre Linien missbraucht werden könnten", hieß es aus London.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner Videoansprache in der Nacht auf Dienstag, dass Bachmut und Soledar trotz weitreichender Zerstörungen weiter verteidigt würden. Er verwies auf heftige Angriffe in Soledar, wo nach seinen Worten keine Mauern mehr stehen sollen und das Land mit russischen Leichen übersät sei. "Dank der Widerstandsfähigkeit unserer Soldaten in Soledar haben wir für die Ukraine zusätzliche Zeit und zusätzliche Kraft gewonnen", sagte Selenskyj. Er erklärte nicht, was er mit dem Gewinn an Zeit oder Stärke meinte.