APA - Austria Presse Agentur

Russland gibt Kiew Schuld an Getreideblockade

Im Streit um die Blockade von ukrainischem Getreide in Häfen am Schwarzen Meer hat Russland jegliche Schuld von sich gewiesen.

Außenminister Sergej Lawrow machte bei einem Besuch in der Türkei am Mittwoch die Ukraine selbst dafür verantwortlich. Die Ukraine weigere sich bisher, ihre Häfen zu entminen oder anderweitig Durchfahrten von Frachtschiffen zu gewährleisten, sagte Lawrow nach einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu in Ankara.

Konkrete Ergebnisse wie etwa die Einrichtung eines Sicherheitskorridors brachte das Treffen nicht. "Wir sind bereit, die Sicherheit von Schiffen zu gewährleisten, die die ukrainischen Häfen verlassen", sagte Lawrow weiter. Mit Blick auf die Ukraine fügte er hinzu: "Wenn sie jetzt - wie uns unsere türkischen Freunde sagen - bereit ist, entweder Minen zu räumen oder den Durchgang durch Minenfelder zu gewährleisten, dann hoffen wir, dass dieses Problem gelöst wird." Cavusoglu sagte, die Türkei befürworte einen Plan der Vereinten Nationen, der alle drei Länder einbeziehe. Kiew und Moskau müssten dem aber noch zustimmen.

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Faktisch blockiert die russische Marine seit Beginn des Angriffskriegs auf das Nachbarland vor mehr als drei Monaten die ukrainischen Schwarzmeer-Häfen. Kiew traut den Moskauer Zusagen einer sicheren Passage nicht. Lawrow spielte die weltweite Sorge vor Hungerkrisen herunter. Das Problem beim Export von ukrainischem Getreide werde vom Westen als "universelle Katastrophe" eingestuft, obwohl der ukrainische Anteil an der weltweiten Produktion von Weizen und anderen Getreidearten weniger als ein Prozent ausmache.

Später fügte Lawrow hinzu: "Von unserer Seite gab es nie irgendwelche Hindernisse, um dieses Problem -in Wirklichkeit ein Problemchen, es ist klein - zu lösen. Sollten die Kiewer Behörden reifen, werden wir nur zu gerne kooperieren."