APA - Austria Presse Agentur

Russland setzte Bodenangriff auf Aswostal-Werk fort

Russische Truppen haben nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes vom Freitag den zweiten Tag in Folge ihren Bodenangriff auf das Stahlwerk Asowstal in Mariupol fortgesetzt.

In dem Werk harren nach ukrainischen Angaben nach wie vor Zivilisten und Soldaten aus. In der schwer zerstörten ukrainischen Hafenstadt läuft nach Angaben der Vereinten Nationen ein weiterer Einsatz zur Evakuierung von Hunderten Zivilisten, wie UNO-Generalsekretär António Guterres bestätigte.

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Guterres äußerte sich am Donnerstag bei einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats in New York. "Es ist unsere Politik, nicht über die Details zu sprechen, bevor sie abgeschlossen ist, um einen möglichen Erfolg nicht zu untergraben." Kiew nannte Freitagvormittag als Termin für einen Evakuierungsversuch. Konkret wurde von Vize-Ministerpräsidenten Iryna Wereschtschuk 11.00 Uhr MESZ angegeben. Über Rettungen am Donnerstag war nichts bekannt, obwohl Russlands Militär eine mehrstündige Feuerpause und die Einrichtung von Fluchtkorridoren versprochen hatte.

In Mariupol warten nach ukrainischen Angaben noch etwa 200 Zivilisten darauf, aus einem schwer umkämpften Stahlwerk herauszukommen. Genaue Zahlen gibt es nicht. Bei zwei vorherigen Evakuierungen unter Vermittlung der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz wurden etwa 500 Menschen aus Mariupol und Umgebung auf ukrainisch kontrolliertes Gebiet nach Saporischschja geholt.

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Russland will nach Einschätzung der ukrainischen Regierung das belagerte Stahlwerk bis Montag erobern. Präsident Wolodymyr Selenskyjs Berater Olexij Arestowytsch sagte am Donnerstagabend, das Asowstal-Werk solle zum 77. Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland am 9. Mai erobert werden.