Russlands Präsident Vladimir Putin.

APA - Austria Presse Agentur

Russland will an Gas-Transit durch Ukraine festhalten

Russland will auch nach der Inbetriebnahme der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 weiter Erdgas durch die Ukraine leiten. Mit Blick auf die geplante Fertigstellung Ende des Jahres sagte Präsident Wladimir Putin bei einem Gespräch mit deutschen Topmanagern am Freitag in Sotschi am Schwarzen Meer: "Das soll keineswegs bedeuten, dass Russland den Transit durch die Ukraine stoppen will."

Die deutsch-russische Ostseepipeline sei ein Projekt der Wirtschaft, betonte der Kremlchef. Mit Blick auf einen auslaufenden wichtigen Gasvertrag mit der Ukraine sagte Putin der Agentur Interfax zufolge: Auf beiden Seiten gebe es "anspruchsvolle Positionen". "Ich möchte offen sagen, dass es ziemlich schwierig ist, diese (Positionen) umzusetzen." Er hoffe aber, dass es am Ende eine für alle akzeptable Lösung geben werde.

Seit Wochen verhandeln Moskau und Kiew über die weitere Durchleitung russischen Erdgases durch ukrainische Pipelines Richtung Westeuropa. Es geht aber auch um Gas, das für die Ukraine selbst bestimmt ist. Die bisherigen Verträge von 2009 laufen zum Jahresende aus. Bisher gab es bei den Gesprächen unter Vermittlung der EU kein Ergebnis. Putin hatte zuletzt die Ukraine für zu hohe Preisforderungen kritisiert.

Der Kremlchef trifft sich jedes Jahr mit Vertretern der deutschen Wirtschaft. Er bezeichnete dabei Deutschland als einen der wichtigsten Handelspartner. "Wir schätzen den Pragmatismus der deutschen Wirtschaft und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit sehr", meinte er zum Auftakt der Gespräche mit 22 Wirtschaftsvertretern.