APA - Austria Presse Agentur

Ryanair hat mit Laudamotion bis März 300 Mio. Euro verbrannt

Der irische Billigflieger Ryanair hat mit seiner österreichischen Tochter Laudamotion bis März 2020 rund 300 Mio. Euro an Verlusten angehäuft.

Wie viel seither in der Coronakrise noch dazugekommen ist, könne er noch nicht beziffern, sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary am Donnerstag zur APA. Die Lauda-Flotte steht seit Mitte März am Boden. Nicht zu fliegen war laut O'Leary aber günstiger. Durch die Einstellung des Flugbetriebs seien die Verluste verringert worden - trotz Wegfall des gesamten Umsatzes, sagte O'Leary. Er hält an dem Ziel fest, mit Laudamotion in nächsten Jahren die Gewinnschwelle zu erreichen, allerdings als reiner Flugbetrieb für Ryanair.

Ryanair lässt damit die Marke Lauda in den Hintergrund treten und bewirbt und verkauft die Flugtickets ab Wien nun unter eigenem Namen. Die Lauda-Crews behalten ihre Uniformen ebenso wie die Airbus-Flieger die Lauda-Bemalung, sie werden ihre Flüge aber unter Ryanair-Flugnummer und im Auftrag des irischen Mutterkonzerns durchführen.

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Laudamotion brauche deshalb auch kein kaufmännisches Personal mehr, so O'Leary. Dieser Tage erfolgen die Kündigungen für die Büro-Mitarbeiter und für rund 100 Piloten und Flugbegleiter. Andreas Gruber and David O'Brien sollen Geschäftsführer der auf etwas mehr als 300 Mitarbeiter reduzierten Mannschaft bleiben.

Ryanair hat am Donnerstag angekündigt, ab 1. Juli 67 Destinationen von und nach Österreich anzufliegen, 64 ab Wien, zwei ab Salzburg und eine ab Klagenfurt. Zum Einsatz kommen dafür Airbusse von Laudamotion und Boeing-Maschinen von Ryanair. Gegen die Mindestpreis-Pläne der Regierung protestiert Ryanair mit Flugtickets ab 9,99 Euro, solange bis sie "ein verrückter Minister in Österreich verbietet".