APA - Austria Presse Agentur

Sängerknaben-Konzertsaal wünscht 2020/21: "Nur MuTh!"

"Nur MuTh!" - Unter diesem Motto steht die Saison 2020/21 im MuTh, der Konzertsaal der Wiener Sängerknaben am Wiener Augartenspitz. Direktorin Elke Hesse stellte am Donnerstag - musikalisch untermalt von "The Erlkings" - das vielfältige Programm vor, das in rund 200 Veranstaltungen auf eine Mischung aus Kammermusik, Kinderopern, Jazzabenden und Konzerten der Wiener Sängerknaben setzt.

"Das MuTh zeichnet sich durch Buntheit, Kraft und Energie aus", sagte Hesse, die sich zuversichtlich zeigte, dass im Herbst wieder losgestartet werden kann. Regeln wie der Ein-Meter-Abstand, die Besetzung jedes zweiten Sitzes im Schachbrettmuster seien "eine ziemliche Herausforderung für unser Ticket- und Saalpersonal", doch "die Stuhlreihen sind sehr breit, und wir haben ein Super-Frischluft-System. Für mich ist es aber wichtig, dass wir die ganzen Vorschriften ernst nehmen."

Die Einnahmenverluste durch den Corona-Shutdown bezifferte Hesse mit 400.000 bis 500.000 Euro. Die POK Pühringer Privatstiftung gebe zwar weiterhin 1 Mio. Euro im Jahr, aber man sei froh, auch staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen zu können, etwa auch durch Kurzarbeit von Mitarbeitern: "Und wir fallen hoffentlich auch in den Corona-Hilfsfonds." Man habe einige kostenintensivere szenische Programme auf den weiteren Saisonverlauf verschoben, "wir dürfen uns aber auch nicht kaputtsparen". Eine Publikumsbefragung habe ergeben, dass über 80 Prozent der Teilnehmer sich sehr gut vorstellen können, im September wieder das MuTh zu besuchen. Vor dem Shutdown "waren wir super unterwegs", so die Direktorin. "Die ersten Jahre stammten zwei Drittel der Einnahmen aus Einmietungen, ein Drittel aus Karteneinnahmen, das dreht sich immer mehr um."

Während sich das MuTh - mit Ausnahme der "MuTh-Viertelstunde", für die im Juni bis zu 90 Zuschauer zugelassen sind - bereits ganz auf den Herbst konzentriert (Hesse: "Ich muss wirtschaftlich arbeiten. Im Juni würde es noch keinen Sinn machen."), haben die Wiener Sängerknaben wieder Proben in Kleingruppen begonnen. Auch das Schwimmbad sei in dieser Situation als Probelokal entdeckt worden, berichtete der künstlerische Leiter der Sängerknaben, Gerald Wirth. "Die finanzielle Seite ist allerdings schwierig, wir leben doch zu einem hohen Prozentsatz von unseren Konzert- und Tourneeeinnahmen. Im Moment schaut es bei den Tourneen auch für Herbst nicht besonders gut aus." Man rechne bis Weihnachten mit einem Einnahmenentgang von 2 Mio. Euro. Finanzielle Unterstützung sei zwar Gegenstand von Gesprächen, "steht aber noch in den Sternen. Doch ich bin optimistisch, dass wir Lösungen finden werden."

Das erste Sängerknaben-Konzert im MuTh heißt jedenfalls: "We are back". "Darauf freuen wir uns sehr." In 17 Zyklen werden 65 Konzerte angeboten. Beim "Singin' in the MuTh - 1001 Lied"-Zyklus soll das Publikum Lieder aus aller Welt mitsingen. Unter den weiteren Zyklen finden sich u.a. "G ́mischter Satz in the MuTh", "Mozart in my hands", "Kinderoper in the MuTh" mit der Wiener Taschenoper oder Lia Pale und Mathias Rüegg (ihr neues Programm "Händel mit Care" hat im MuTh Premiere). Kammermusik-Konzerte gibt es etwa mit den Bartolomeys, Volkhard Steude, Christian Altenburger, Johannes Fleischmann, Daniel Ottensamer und Matthias Schorn.

MuTh - Konzertsaal der Wiener Sängerknaben, Wien 2, Am Augartenspitz 1, www.muth.at