Salzburger Festspiele: "Der Spieler" steht in den Startlöchern

Salzburger Festspiele: "Der Spieler" steht in den Startlöchern
Asmik Grigorian und Sean Panikkar verraten, wie der Regisseur ihnen die schwere Oper zugänglich machte.

Mit Serge Prokofjews Oper "Der Spieler" kommt nächste Woche die zweite "echte" szenische Neuproduktion bei den Salzburger Festspielen zur Premiere. Vorab gaben Regisseur Peter Sellars, Sopranistin Asmik Grigorian und Tenor Sean Panikkar am Montagvormittag Einblicke in die Arbeit an der großen Produktion, die ab dem 12. August in der Felsenreitschule zu sehen ist.

Das Werk war eine große Herausforderung

"Wenn du eine Rolle hast, die niemand performen kann, dann rufst du Sean an. Und dann spielt er sie, und es wird die großartigste Rolle, die du je gesehen hast", streute der Regisseur seinem Tenor, der den Alexej singt, Rosen. Beide kennen sich seit Panikkars Anfängen und auch der US-Amerikaner hatte nur lobende Worte für Sellars übrig: "Für ihn würde ich alles machen. 

Das Werk war eine große Herausforderung, und ich habe es zuerst gehasst. Das passiert mir auch oft bei zeitgenössischen Werken, und es dauert, bis sich diese Hassliebe in reine Liebe verwandelt. Gestern im ersten kompletten Durchlauf war es zum ersten Mal so, dass ich es geliebt habe. Ich habe davor so viel online gesehen, konnte aber die Beziehungen der Figuren nicht durchschauen. Mit Peter hat auf einmal alles Sinn gemacht. Das, was ich brauchte, um alles zu verstehen, war der Blick durch seine Augen."

Peter Sellars sieht in der Oper eine thematisch starke Verbindung zum Heute: "Die Oper lag fast 70 Jahre brach. Sie wurde nach ihrer Uraufführung in der sowjetischen Ära sofort zensiert. Sie jetzt wiederzubeleben, ist ein absolutes Privileg. 

Diese wütenden Charaktere, die eine Generation nachzeichnen, die wütend auf das Establishment war. Auch heute sehe ich eine Generation, die 'Nein' sagt. Das Gefühl dieser neuen Generation kann man gut mit der Oper reflektieren. Am Ende ist die einzige Message aber Liebe." Außer dem Werk imponiert ihm auch die Felsenreitschule als Spielstätte: "Hier finden keine Shows, sondern Zeremonien statt. Es ist so beeindruckend, man spielt vor dem Berg, er spricht zu einem, und man muss zuhören, was er sagt", so Sellars.

"Lerne viele Dinge neu"

Ihren Part in der Produktion leichter eingeschätzt hatte Festspielliebling Asmik Grigorian: "Es ist doch nicht so einfach, wie ich gedacht habe. Ich lerne gerade viele Dinge neu. Was ich mir aber erspare, ist Russisch zu lernen, damit ist es schon leichter. Gesangstechnisch ist die Rolle aktuell die einfachste, die ich in meinem Repertoire habe."

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