APA - Austria Presse Agentur

Sanierung der Grazer Karlau startet früher als geplant

Nach zwei Ausbruchsversuchen aus der Grazer Justizanstalt Karlau folgen nun Baumaßnahmen schneller als gedacht. Während vergangene Woche noch gesagt wurde, dass die Planung angelaufen ist, werden mittlerweile schon Insassen in andere Anstalten verlegt, bestätigte Leiter-Stellvertreter Oberstleutnant Gerhard Derler einen Online-Bericht der "Kronen Zeitung" am Montag. Der Zustand des Mauerwerks ist schlechter als gedacht, stellte sich bei einer Überprüfung heraus.

Derler erklärte, dass deswegen Einzelmaßnahmen der Generalsanierung vorgezogen werden sollen. Welche genau, werde nun geprüft. Damit die Bauarbeiten rasch beginnen können, wurden bereits erste Insassen verlegt, weitere sollen folgen. Eigentlich hätte die Verlegung der Häftlinge erst im Herbst stattfinden sollen.

Sowohl im Oktober als auch Anfang Februar hatten jeweils drei Insassen ein Loch in die Zellenwand geschlagen und gelangten so auf das Außengelände der Karlau. Teilweise schafften es die Ausbrecher sogar über die Außenzäune. Alle Insassen wurden aber in beiden Fällen rechtzeitig geschnappt, ehe sie sich davonmachen konnten. Ein 26-Jähriger war sogar bei beiden Ausbruchsversuchen dabei. In beiden Fällen gingen die Häftlinge gleich vor. Sie stemmten das Loch in die Zellenaußenwand und knüpften dann Leintücher zu einer Art Seil zusammen, über das sie hinunterkletterten.

Dass man offenbar recht einfach und demnach auch sehr leise ein Loch in die Wand stemmen konnte, dürfte bei einem "Selbstversuch" der Aufsicht augenscheinlich geworden sein.