Sarah Elena Müller eröffnet Lesereigen beim Bachmann-Preis

Großer medialer Aufwand im Bachmann-Park
Die Schweizerin Sarah Elena Müller eröffnet morgen, Donnerstag, um 10 Uhr im ORF-Theater von Klagenfurt das Wettlesen um den 48. Ingeborg-Bachmann-Preis. Als erste Teilnehmerin aus Österreich liest sofort danach Ulrike Haidacher. Kaśka Bryla liest am Freitag, Johanna Sebauer und Tamara Štajner sind am abschließenden Samstag dran. Das ergab am Mittwochabend die im Bachmann-Park vorgenommene Auslosung für die Lesereihenfolge der Tage der deutschsprachigen Literatur.

Um den am Sonntag ab 11 Uhr vergebenen und mit 25.000 Euro dotierten Ingeborg-Bachmann-Preis und die weiteren Auszeichnungen - Deutschlandfunk-Preis mit 12.500 Euro Dotierung, Kelag-Preis mit 10.000 Euro, 3sat-Preis mit 7.500 Euro und BKS Bank-Publikumspreis mit 7.000 Euro - rittern acht Frauen, fünf Männer und mit Miedya Mahmod aus Deutschland eine Person, die sich als divers versteht.

Am Donnerstagvormittag lesen die Schweizerin Sarah Elena Müller (10 Uhr), die Österreicherin Ulrike Haidacher (11 Uhr) und der Schweizer Roland Jurczok (12 Uhr). Am Nachmittag des ersten Tages folgen um 13.30 Uhr Tijan Sila (geboren in Sarajevo, wohnhaft in Kaiserslautern) und um 14.30 Uhr Christine Koschmieder aus Deutschland.

Die Lesungen am Freitag starten um 10 Uhr mit der Deutschen Sophie Stein, gefolgt von dem in Frankfurt am Main geborenen finnisch-britischen Autor und Slam-Poeten Henrik Szántó (11 Uhr) und dem Bonner Autor Denis Pfabe (12 Uhr). Am Nachmittag folgen um 13.30 Uhr die Deutsche Olivia Wenzel und um 14.30 Uhr die Wienerin Kaśka Bryla.

Am Samstag beschließen ab 10 Uhr Semi Eschamp, die in Hamburg lebende Österreicherin Johanna Sebauer (11 Uhr), Miedya Mahmod (12.30 Uhr) und die in Wien lebende slowenische Musikerin und Autorin Tamara Štajner (13.30 Uhr) das Tableau.

"Fußball oder Literatur?", stellte Landeshauptmann sowie Kultur- und Sportreferent Peter Kaiser (SPÖ) eine bloß rhetorische Frage: "Ich bin für die symbiotische Verknüpfung von beidem." Zumindest an den Lesungstagen gibt es keine Kollisionen: Donnerstag, Freitag und Samstag sind spielfreie Tage bei der Europameisterschaft.

Für die musikalische Umrahmung der von Cecile Schortmann und Peter Fässlacher moderierten Eröffnung an diesem sonnigen Sommerabend in Klagenfurt sorgte die Band Frau Bach und Söhne, die im (seit vergangenem Jahr "Ingeborg-Bachmann-Park" genannten) Garten des ORF-Landesstudios vor dem neuen Bachmann-Denkmal aufspielte. Die drei Meter breite und 3,5 Meter hohe Edelstahl-Installation von Brandy Brandstätter zeigt reliefartig eine Darstellung der Dichterin.

Der Germanist und Literaturkritiker Klaus Kastberger, seit 2015 Juror beim Ingeborg-Bachmann-Preis, ist neuer Juryvorsitzender des Wettlesens und betonte in seinen Eröffnungsworten, alle Diskussionen um die Texte fänden öffentlich statt. "Eine möglichst große Transparenz in der Findung des literarischen Werturteils" sei der Veranstaltung eingeschrieben. Anstelle der bisherigen Vorsitzenden Insa Wilke ist die Schweizer Autorin, Kritikerin und Schauspielerin Laura de Weck in die Jury gekommen, in der Mara Delius, Mithu Sanyal, Brigitte Schwens-Harrant, Thomas Strässle und Philipp Tingler weiter verbleiben.

Kastberger erinnerte mit einer kurzen Lesung eines nachgelassenen Textes an die Autorin Helena Adler, die im Vorjahr kurzfristig wegen der Akutbehandlung einer Krebserkrankung absagen musste und seither verstorben ist. 3sat überträgt das Wettlesen sowie die Preisverleihung bereits zum 36. Mal. Der gesamte Bewerb wird zudem im Deutschlandradio und als Livestream auf der Homepage des Bachmann-Preises übertragen.

(S E R V I C E - https://bachmannpreis.orf.at/)

Kommentare