APA - Austria Presse Agentur

Scala-Gewerkschaften bedauern Pereira-Abgang

Die Gewerkschaften der Mailänder Scala sind besorgt, dass das Opernhaus wegen des bevorstehenden Intendantenwechsels über zwei Monate lang ohne Leitung bleiben könnte. Darüber beschwerten sie sich beim Mailänder Bürgermeister, Giuseppe Sala, Präsident der Scala-Stiftung. Alexander Pereira verlässt am 15. Dezember das Mailänder Theater.

Der ursprünglich im Juni 2021 geplante Wechsel von Staatsopern-Chef Dominique Meyer von Wien an die Mailänder Scala wird daher vorverlegt. Meyer einigte sich mit der Scala, schon am 1. März 2020 die Führung des Opernhauses zu übernehmen. Pereira verlässt am 15. Dezember Mailand, eine Woche nach der Saisoneröffnung mit "Tosca" am 7. Dezember, und zieht zum Florentiner Opernhauses "Maggio musicale fiorentino".

"Wir arbeiten daran, dass Meyer früher als geplant nach Mailand zieht. Die Scala ist eine komplexe Organisation, doch es wäre nicht das erste Mal, dass es zu einer kurzen Phase ohne Intendanten kommt", kommentierte Bürgermeister Sala im Gespräch mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera".

Von Mitte Dezember bis Anfang März könnte die Generaldirektorin der Scala, Maria Di Freda, vorübergehend das Opernhaus leiten. "Wir bemühen uns, einem Intendanten entgegenzukommen, der jahrelang für uns gearbeitet hat und jetzt einen neuen Auftrag erhalten hat. Die Gewerkschaften sollten sich nicht bei mir, sondern bei Pereira beschweren", sagte Sala.

Meyer versicherte, er wolle "auf jeden Fall meine Aufgaben als Staatsoperndirektor bis Ende der laufenden, meiner letzten, Saison wahrnehmen", wie es in einem Statement gegenüber der APA hieß. Das habe er auch Kulturminister Schallenberg und Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala gegenüber betont, sagte Meyer. Nun gelte es mit Bundestheater-Holding-Chef Christian Kircher die Modalitäten zu klären.