APA - Austria Presse Agentur

Schallenberg: Russland-Sanktionen werden nachgeschärft

Die EU-Außenminister beraten am Montag in Brüssel über die Vorschläge der Europäischen Kommission für Russland-Sanktionen.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) betonte am Montag, es gehe um Nachschärfungen und das Stopfen von Schlupflöchern, "es geht nicht um ein weiteres Sanktionenpaket". In Hinblick auf die Gasversorgung müsse man "mit Augenmaß vorgehen". Die EU-Sanktionen gegen Russland würden aber langfristig wirken, sagte er.

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Sanktionen seien Maßnahmen mit Langzeitwirkung

"Ich weiß, dass es eine zunehmende Diskussion auch innerhalb Europas gibt, was die Sanktionen betrifft", sagte Schallenberg. Die Sanktionen seien "keine Maßnahme mit Instantwirkung", sondern mit Langzeitwirkung. Man dürfe nicht in die Falle tappen und das russische Narrativ aufgreifen, wonach die Sanktionen nicht wirken würden. Man rechne mit einem Einbruch der russischen Wirtschaft um zehn Prozent, während die EU noch immer ein knapp über 2-prozentiges Wachstum vorsehe. 97 Prozent der russischen Automobilindustrie habe die Produktion einstellen müssen, drei Viertel der russischen Luftfahrt stehe still, weil Airbus und Boeing die nicht mehr gewartet werden könnten. Außerdem hätten bereits hunderttausende Russen ihr Heimatland verlassen.

Schallenberg sieht keine Alternative

Zu den EU-Sanktionen gegen Russland infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sieht Schallenberg keine Alternative. Es gehe um die Frage: "Wollen wir eine Welt, die auf Regeln basiert, oder wollen wir das Gesetz des Dschungels?" Wenn die EU nichts tue und nur zuschaue, würde man zur Kenntnis nehmen, dass die UNO-Charta und internationales Recht mit Füßen getreten würden.

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Schallenberg zufolge dürfe sich die EU jetzt nicht auseinanderdividieren lassen, sondern müsse "Nerven bewahren" und "strategisch langen Atem zeigen". Ein rasches Ende des Kriegs sei nicht in Sicht, es sei "ein langer schmerzhafter, mühsamer Abnutzungskrieg". Für Österreich sei klar, dass die Sanktionen Russland treffen müssten, und dies "nicht wie ein Bumerang auf uns zurückfällt".