Die ölreiche Region Kurdistan-Irak im Norden des Landes ist als Wirtschaftspartner von großem Interesse. Der Mineralölkonzern OMV ist seit 2007 in der Region tätig, und zwar in den Explorationsblöcken Bina Bawi, Shorish und Mala Omar sowie durch eine Beteiligung an der Pearl Petroleum Company Limited (PPCLD). Auch die Fluglinie Austrian (AUA) ist vor Ort präsent und bietet Direktflüge zwischen Wien und Erbil an.
Generell sind die Handelsbeziehungen zwischen dem Irak und Österreich laut Wirtschaftskammer (WKO) zuletzt gewachsen. Die österreichischen Exporte in den Irak beliefen sich 2022 auf 94,5 Mio. Euro und stiegen damit im Vergleich zum Jahr davor um 25,4 Prozent. Die wichtigste Warengruppe bei den österreichischen Exportwaren seien dabei mechanische Geräte im Wert von 14,5 Mio. Euro gewesen, was einem Plus von 90,4 Prozent gegenüber dem Jahr davor entspreche. Chancen für österreichische Firmen bestehen der WKO zufolge unter Berücksichtigung der Sicherheitslage vor allem in den Bereichen Infrastruktur, Energiewirtschaft, Landwirtschaft (Bewässerung), Bauwirtschaft (Wohnungsbau) sowie in den Sparten Konsumgüter (Lebensmittel und Getränke) und im Gesundheitssektor (pharmazeutische Waren).
In der ethnisch gemischten Region kam es zuletzt bei Unruhen rivalisierender Gruppen zu Ausschreitungen, die etwa in Kirkuk sogar Tote forderte. Die für die Ölproduktion wichtige Stadt steht unter Kontrolle der Zentralregierung, wird aber auch von der kurdischen Autonomieregierung im Nordirak beansprucht.
In Bagdad hatte Schallenberg (ÖVP) am Dienstag Staatspräsident Abdul Latif Rashid, Premier Mohammed Shia' al-Sudani und Außenminister Fuad Hussein getroffen. Zudem wurde die österreichische Botschaft Bagdad feierlich wiedereröffnet.