Scharfrichterbeil geht an österreichischen Kabarettisten
Der 33-Jährige thematisiert in seinem Programm seine körperliche Behinderung und setzt zielsicher Pointen. Komiker Hape Kerkeling (58) war begeistert von Stockenreitners Witz. Die Comedy-Legende war 1983 im Alter von 18 Jahren der erste Beil-Preisträger im Scharfrichterhaus gewesen.
Über Stockenreitner sagte Kerkeling nach der Siegerehrung: "Der hat den Vogel abgeschossen. So viel habe ich schon lange nicht mehr gelacht." Und weiter: "So komisch, so brillant, so auf den Punkt, so literarisch, so eine Bühnenpräsenz, so witzig, so charmant. Ich glaube und hoffe, das wird eine große Karriere."
Stockenreitner greift eigene Alltagserlebnisse auf, spitzt sie hintersinnig zu und feuert seine Gags wie Pfeile ins Schwarze. Wie beiläufig hält er der Gesellschaft den Spiegel vor und greift gesellschaftspolitische Themen auf wie Umgang mit Menschen mit Behinderung, Onlineshopping oder Kirche.
Komiker Kerkeling erinnerte bei seiner Rückkehr ins Scharfrichterhaus an seinen Auftritt 1983. Er sei damals als Ersatzmann auf die Kandidatenliste nachgerückt und habe nicht gleich für Begeisterung gesorgt mit seiner Geschichte von seinem Meerschweinchen und seiner Tante. Das sei vielleicht lustig, aber nicht gesellschaftspolitisch relevant, habe Scharfrichterhaus-Mitbegründer Walter Landshuter gemeint. Dass er doch den ersten Platz belegte, habe ihm eine "unglaubliche Karriere" eröffnet, sagte Kerkeling. "Das habe ich dem Scharfrichterhaus nie vergessen." Und er scherzte lachend: "Es ist 40 Jahre her. Das Schönste ist: Ich lebe noch."
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