APA - Austria Presse Agentur

Schlag gegen Arzneimittelkriminalität in Deutschland

In den deutschen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Bayern sowie in den Niederlanden ist ein Schlag gegen den illegalen Handel mit Medikamenten gelungen. 150 Polizisten seien in der Nacht zu Freitag im Einsatz gewesen, teilte das Zollfahndungsamt in Essen mit. Die Mittel stammten vermutlich aus Asien und seien über Ungarn eingeschmuggelt, in Deutschland gelagert und per Post an Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz versandt worden.

Vier Haftbefehle und zahlreiche Durchsuchungsbeschlüsse seien vollstreckt worden. Mehr als 26.000 Packungen illegaler Arzneimittel, rund 56.000 Euro, Kryptowährung im Wert von 6.400 Euro sowie mehr als 1.000 Gold- und Silbermünzen, Luxusuhren und Handtaschen sowie ein hochwertiges Auto wurden beschlagnahmt.

Eine achtköpfige Gruppierung stehe im Verdacht, hinter dem illegalen Handel insbesondere mit rezeptpflichtigen Potenzmitteln zu stecken. Sie seien über eine Vielzahl an Webseiten im Internet vertrieben worden.

Dabei sei die Gruppe konspirativ vorgegangen. Die vier Hauptverdächtigen wurden festgenommen. Sie seien 32, 33, 34 und 49 Jahre alt und hätten sich diverser "Strohmänner" bedient. Bargeldspürhund "Luke" habe bei einem der Verdächtigen mehr als 30.000 Euro in einem Geldversteck erschnüffelt.

Die Einnahmen aus dem Handel sollen sich auf über 3,5 Millionen Euro belaufen. Der Umsatzsteuerschaden betrage mehr als eine halbe Million Euro. Die Ermittlungen und die Auswertung der Beweismittel im Auftrag der Staatsanwaltschaft Essen dauerten an. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sprach von einem skrupellosen Umgang mit der Gesundheit. Dem Schlag seien fast zweijährige aufwendige Ermittlungen vorangegangen.