Schrottriese am Wiener Schwarzenbergplatz als Umweltmahnmal
Zusammengesetzt aus jener Menge an Elektroschrott, die in Österreich alle 20 Minuten produziert wird, ist das Werk nach Stationen in Deutschland und etwa Linz nun in Wien zu erleben. Bis 10. Oktober fungiert der Schrottmann gleichsam als dynamische Antipode zum starren russischen Soldaten am Denkmal hinter dem Hochstrahlbrunnen.
"Er ist einer der populäreren Deutschen im Augenblick. Ein Botschafter für die Umwelt und gegen die Unkultur des Wegwerfens", zeigte sich Schult gegenüber der APA zufrieden mit der Karriere seiner Skulptur. Dass er selbst mit seinem Œuvre bereits in den 1960ern gegen die Ausbeutung und Zerstörung der Umwelt anging, als er noch ein einsamer Rufer im Walde war, sieht der Künstler heute pragmatisch: "Bereits damals wussten die Politiker: Wenn sie die Wahrheit sagen, werden sie nicht gewählt. Das war schon immer so. Aber nun hat die Wahrheit die Politiker eingeholt."
Allerdings seien gerade die jüngsten Weltentwicklungen kontraproduktiv im Kampf für eine lebenswerte Umwelt. "Wir sehen gerade, dass auch die Kiddies mittlerweile den Mund halten, weil dieser Krieg uns von allem anderen ablenkt. Und die, die früher mit dem Thema Umwelt Wählerstimmen gefangen haben, rufen plötzlich nur mehr nach Panzern", schoss Schult eine Breitseite gegen die Grünen. Seine persönliche Konsequenz: "Wir müssen sehr laut kollektiv gegen das angehen, was wir derzeit an Dummheit machen."
Finanziert wurde der "Wertgigant" vom Geräteversicherer Wertgarantie, der damit die Zahlen einer von ihm beauftragten Studie versinnbildlichen will. Demnach ergab die Befragung von 5.213 Verbrauchern, dass allein die österreichischen Haushalte im Jahr rund 27.500 Tonnen Elektroschrott produzieren.
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