APA - Austria Presse Agentur

Schülerzahlen sind wieder leicht gestiegen

Nach Jahren des Rückgangs zuvor ist im Schuljahr 2019/20 zum vierten Mal in Folge die Schülerzahl leicht angestiegen. Laut Statistik Austria gab es mit 1.095.549 um rund 2.100 Schüler bzw. 0,2 Prozent mehr als im Jahr davor. Auch an den Volksschulen gab es ein Plus: Die Zahl stieg hier um rund 2.200 Kinder (0,6 Prozent) auf rund 344.000, dieser Trend soll laut Aussendung vom Donnerstag auch in den kommenden fünf Jahren weiter anhalten.

An den Volksschulen waren die Schülerzahlen ab der Jahrtausendwende rückläufig, 2010/11 war mit knapp 328.000 Schülern der Tiefststand erreicht. Erst die verstärkte Zuwanderung führte ab 2015 bzw. 2016 schließlich zur Trendwende. So stieg etwa die Zahl der Kinder mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit an Volksschulen von 2009/10 (36.660) auf 2019/20 (68.298) um 86 Prozent.

Die Trends der vergangenen Jahre setzen sich auch an den meisten anderen Schulformen fort: So verzeichneten die AHS-Unterstufen mit insgesamt 121.319 Schülern erneut einen Höchststand (plus 400 Schüler bzw. 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Im Zehnjahresvergleich ist das sogar ein Plus von 5,8 Prozent. Umgekehrt stoppten die Neuen Mittelschulen (NMS; früher Hauptschulen, ab 2020/21 Mittelschulen) ihre Talfahrt ein wenig: Sie kamen auf 206.336 Schüler, das sind um nur knapp 200 weniger als im Jahr davor (-0,1 Prozent). Im Zehnjahresvergleich bleibt aber trotzdem ein eklatantes Minus von knapp zwölf Prozent.

Diese langfristige Entwicklung hat auch Folgen für die weiterführenden Schulen: In etwa im gleichen Ausmaß wie an den AHS-Unterstufen nahm auch die Schülerzahl an den AHS-Oberstufen zu (0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr bzw. 5,3 Prozent im Zehnjahresvergleich). An den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) gab es erneut einen Rückgang (minus 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und minus 4,3 Prozent im Zehnjahresvergleich). Das geht langfristig vor allem auf die Kappe der Handelsakademien (HAK) mit einem Zehn-Jahres-Minus von 15,6 Prozent und der wirtschaftsberuflichen höheren Schulen (z.B. Höhere Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe/HLW) mit einem Minus von 8,5 Prozent. Deutliche Zugewinne gab es dagegen für die Bildungsanstalten für Elementar- bzw. Sozialpädagogik (plus 29,9 Prozent auf 12.869), während die HTLs stagnieren.

Noch schlimmere Einbrüche als die BHS verzeichnen die berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) mit mittlerweile nur mehr 42.885 Schülern - das sind knapp zwei Prozent weniger als im Vorjahr und mehr als 17 Prozent weniger als 2009/10. Etwas besser ist die Lage an den Berufsschulen: Sie gewannen gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent auf 116.954 Schüler dazu - im Zehnjahresvergleich bleibt trotzdem ein Minus von 16,6 Prozent.

Eine kleine Trendwende gab es auch bei den Polytechnischen Schulen: Sie kamen 2019/20 auf ein Plus von 3,2 Prozent auf 15.649 Schüler. Trotzdem sind sie im Zehnjahresvergleich mit minus 19 Prozent der größte Verlierer.