Zahl der Schulwegunfälle 2023 erneut gestiegen

Eltern können Gefahrenstellen am Schulweg beim VCÖ melden
Zweieinhalb Wochen vor Schulbeginn in Ostösterreich ist es höchste Zeit, mit den Kindern den Schulweg zu üben.

Darauf macht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) aufmerksam, der eine Online-Karte betreibt, mit der Eltern Gefahrenstellen melden können. Die Einträge werden an die zuständige Stadt oder Gemeinde weitergegeben. Im Vorjahr wurden laut VCÖ bei 450 Schulwegunfällen 494 Kinder verletzt, zwei starben. Die Anzahl der Unfälle sei das dritte Mal in Folge gestiegen.

Vor-Corona: deutlich mehr Unfälle

Mit 450 war die Zahl der Schulwegunfälle aber immer noch deutlich niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019, ergab die Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria. Damals verunglückten bei 510 Schulwegunfällen 580 Kinder, vier davon tödlich.

In acht der neun Bundesländer gab es im Vorjahr keinen tödlichen Schulwegunfall. In Oberösterreich kamen laut VCÖ die beiden Kinder ums Leben. Wien verzeichnete 86 Unglücke am Weg zur oder von der Schule, in Oberösterreich waren es 74, in Niederösterreich 65 und in der Steiermark 61, die wenigsten entfielen auf das Burgenland mit zehn.

Kompetenzen im Straßenverkehr

Dank Maßnahmen wie Schülerlotsen und Verkehrsberuhigung sei das Schulumfeld grundsätzlich sicherer als Freizeitwege. "Damit kommen die Kinder auf eine tägliche Portion gesunde Bewegung und sie erlangen vor allem Kompetenz für das richtige Verhalten im Straßenverkehr", sagte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Kindern, die mit dem Auto gebracht werden, werde diese Chance genommen.

Eltern sollten mit ihrem Nachwuchs bis zum zwölften Lebensjahr in den Ferien den Schulweg üben, rät der VCÖ. Besonders für die rund 90.000 "Taferlklassler", deren Schulkarriere heuer erst beginnt, und für Kinder, die von der Volksschule in eine andere Bildungseinrichtung wechseln, sei das wichtig. Gewählt werden solle nicht unbedingt der kürzeste Weg, sondern jene Route, auf der weniger Autos fahren und weniger Straßen zu überqueren sind. Jaschinsky urgiert zudem eine Ausweitung des Halte- und Parkverbots vor Schutzwegen von fünf auf zehn Meter, damit den Kindern nicht mehr die Sicht verstellt wird.

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