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SchweizerInnen stimmten für "Ehe für alle"

Gleichgeschlechtliche Paare in der Schweiz können künftig heiraten. Nach einer ersten Hochrechnung stimmten 64 Prozent für die Ehe für alle.

Bei einer Fehlermarge von drei Prozent war klar, dass sich das Ergebnis nicht mehr entscheidend ändern kann.

Wann die Gesetzesänderung in Kraft tritt, muss die Regierung noch festlegen. Alle Umfragen hatten darauf hingedeutet, dass die Eheschließung zwischen schwulen bzw. lesbischen Partnerinnen und Partnern bald Realität werden dürfte.

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Abgestimmt wurde auch über eine Initiative der Jungsozialisten, die die Reichsten im Land bei der Kapitalbesteuerung stärker zur Kasse bitten wollten. Zweidrittel der Wählerinnen und Wähler lehnte das ab. Die Volksinitiative "Löhne entlasten, Kapital gerecht besteuern (99-Prozent-Initiative)" wollte das reichste Prozent stärker besteuern zugunsten der 99 Prozent, die nicht zu den Reichsten zählen. Ein Prozent der Schweizer Bevölkerung verfügt über rund 42 Prozent des gesamten Vermögens in der Schweiz.

Parlament und Regierung hatten die Gesetzesänderung schon beschlossen, aber Gegner haben mit einer Unterschriftensammlung eine Abstimmung darüber erzwungen. Sie wollen die Ehe nur als Verbindung zwischen Mann und Frau akzeptieren. Sie hatten im Abstimmungskampf mit emotionalen Bildern von weinenden Kindern Stimmung gemacht, die nach ihrer Ansicht in solchen Regenbogenfamilien leiden. Ihnen geht es besonders gegen den Strich, dass diese Paare bei einer Annahme Kinder adoptieren dürften. Mit dem Gang zum Standesamt erhalten homosexuelle Paare mit dem Gesetz auch das Recht, den Partner oder die Partnerin im vereinfachten Verfahren einzubürgern. Zudem bekommen lesbische Paare den rechtlichen Zugang zur Samendatenbank.