APA - Austria Presse Agentur

"Europa versagt": Heillos überfülltes Flüchtlingscamp Moria ausgebrannt

Schwere Brände sind im überfüllten griechischen Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos ausgebrochen, wie die örtliche Feuerwehr in der Nacht auf Mittwoch bestätigte.

Die Gründe für die Brände, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Anlage ausgebrochen waren, waren demnach vorerst unklar. Viele der im Lager lebenden 12.600 Menschen waren offenbar auf der Flucht. Die Anlage gilt bereits seit längerem als extrem überfüllt; sie ist offiziell nur für 2.800 Personen ausgelegt. Auf Twitter waren in der Nacht auf Mittwoch mehrere Videos des Feuers im Umlauf, das offenbar noch durch starke Winde angefacht wurde.

Moria war in der vergangenen Woche unter Corona-Quarantäne gestellt worden. Mittlerweile wurden im Lager 35 Covid-19-Fälle festgestellt. Die Zustände in dem Lager werden seit Jahren von Hilfsorganisationen und NGOs kritisiert.

In den sozialen Medien versuchen zahlreiche UserInnen, auf das Thema aufmerksam zu machen und teilen Videos des Brandes und der Verwüstungen in dem Camp. "Alles, was in Moria gerade passiert, ist von den EU-Staaten politisch gewollt", schreibt Journalist Hanning Voigts. Viele fordern, dass die EU-Staaten die Geflüchteten aus dem Lager aufnehmen und prangern die Tatenlosigkeit der EU an.