APA - Austria Presse Agentur

Schwere Zerstörung nach Wirbelsturm in Mosambik

Der zweite Wirbelsturm innerhalb weniger Wochen hat in Mosambik nach ersten Schätzungen rund 35.000 Häuser und 200 Klassenzimmer zerstört. Tausende Menschen seien obdachlos geworden. Zyklon "Kenneth" habe zudem mindestens 14 Spitäler und Gesundheitsstationen beschädigt, sagte ein Sprecher des UNO-Nothilfebüros (Ocha) am Dienstag in Genf.

Manche Ortschaften sähen aus der Luft aus, als seien sie von einem Bulldozer zerstört worden. Die Menschen hätten ihre Lebensgrundlage verloren, darunter Fischerboote und Kokospalmen. "Wir erwarten in den nächsten Tagen noch mehr Regen, deshalb dürften die Überschwemmungen noch schlimmer werden, Straßen zerstören und damit auch die humanitäre Hilfe zur Herausforderung machen", warnte Herve Verhoosel, Sprecher des Welternährungsprogramms (WFP). Es hat nach seinen Angaben seit Samstag gut 11.000 Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt.

"Kenneth" war über den Inselstaat Komoren hinweggezogen und in der Nacht auf Freitag im Norden Mosambiks auf Land getroffen. Erst Mitte März war die frühere portugiesische Kolonie vom Zyklon "Idai" erschüttert worden. Er hinterließ im Zentrum des Landes eine Spur der Verwüstung. Rund 600 Menschen kamen ums Leben.

Da die schweren Regenfälle in der Region Pemba am Dienstag abgeflaut seien, liefen die Vorbereitungen für Hilfslieferungen auf Hochtouren, sagte der Ocha-Sprecher. Besonders stark sei die Insel Materno betroffen. Nach Regierungsangaben seien mindestens 38 Menschen gestorben. Die Vereinten Nationen brauchten 300 Millionen Euro für die humanitäre Hilfe in Mosambik, hätten aber erst ein Drittel davon erhalten, sagte der Ocha-Sprecher.