APA - Austria Presse Agentur

Sea-Watch klagt Salvini wegen Rufschädigung

Die deutsche NGO Sea-Watch will den italienischen Innenminister Matteo Salvini wegen Rufschädigung verklagen. Salvini hatte das Schiff der NGO, das am Mittwoch 52 Migranten gerettet hatte, als "Piratenschiff" bezeichnet. Der Minister hatte der NGO Verstrickungen mit Menschenhändlern vorgeworfen.

"Salvini hat wieder einmal die NGO und ihr Schiff verleumdet, die mit einer legalen Rettungsaktion beschäftigt ist", erklärten die italienischen Anwälte der NGO, Alessandro Gamberini und Leonardo Marini, am Donnerstag.

Salvini bezeichnete die "Sea-Watch 3", die am Mittwoch 52 gerettete Migranten an Bord genommen hatte, als "illegales Schiff". Der Innenminister rief die Crew auf, die Migranten nach Tripolis zurückzuführen. Die libysche Küstenwache hatte Tripolis als nächstliegenden sicheren Hafen für die Landung bezeichnet. "Wenn das illegale Schiff diesen Anweisungen nicht folgt und das Leben der Migranten gefährdet, wird es sich dafür vor Gericht verantwortlich machen", so Salvini.

"Es besteht offensichtlich eine Beziehung zwischen Schleppern und einigen NGOs", unterstellte Salvini einmal mehr am Mittwoch. Er schloss aus, dass die "Sea-Watch 3" die Menschen an Bord des Schiffes nach Italien bringen könnte. Er bekräftigte, dass der Rettungseinsatz der "Sea-Watch 3" wieder auf illegale Weise erfolgt sei.