Sechs Millionen Kinder von Taifun "Yagi" betroffen

Wiederaufbau: Trinkwasser, Schulen und Gesundheitssystem am wichtigsten
Sechs Millionen Kinder in Südostasien sind nach Angaben der UNO von den verheerenden Überschwemmungen und Erdrutschen infolge des Taifuns "Yagi" betroffen.

"Die am meisten gefährdeten Kinder und Familien sind mit den verheerendsten Folgen der Zerstörung konfrontiert", sagte June Kunugi, Ostasien- und Pazifik-Regionaldirektorin des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF, am Mittwoch. Am wichtigsten seien beim Wiederaufbau deshalb Trinkwasserversorgung, Schulen und das Gesundheitssystem.

"Yagi" war einer der stärksten Wirbelstürme in der Region seit Jahren und brachte heftige Winde und sintflutartige Regenfälle nach Vietnam, Thailand, Laos und Myanmar. Es wurden 537 bestätigte Todesfälle infolge des Wirbelsturms aus der Region gemeldet.

In Vietnam sind laut UNICEF etwa drei Millionen Menschen von einem Mangel an sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen betroffen. In Myanmar hätten fast 400.000 Menschen wegen der Überschwemmungen ihr Zuhause verlassen müssen. Das verstärkt noch die Schwierigkeiten, unter denen die Bevölkerung bereits zuvor angesichts dreier Jahre Krieg zwischen dem Militär und bewaffneten, gegen die Militärregierung kämpfenden Gruppen litt.

"Yagi" habe die "ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage" in Myanmar verschlimmert und "bereits marginalisierte Gemeinschaften in eine noch tiefere Krise" gestürzt, gab UNICEF an. Das UNO-Welternährungsprogramm erklärte am Mittwoch, in dieser Woche einen Notfalleinsatz in Myanmar zu starten und bis zu einer halben Million Menschen eine Einmonatsration Notverpflegung zukommen zu lassen.

Der menschengemachte Klimawandel und sich erwärmende Ozeane führen dazu, dass extreme Wetterereignisse wie "Yagi" häufiger und stärker auftreten. Die sich überschneidenden klimatischen und humanitären Gefahren treffen Kinder in Ostasien und im Pazifikraum unverhältnismäßig stark. Laut UNICEF ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie betroffen sind, sechsmal höher als bei ihren Großeltern.

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