APA - Austria Presse Agentur

Sechs Schoko-Osterhasen erhalten soziale Bestnote

Die Menschenrechtsorganisation Südwind und die Umweltschutzorganisation Global 2000 haben vor Ostern erneut das Angebot an Schoko-Osterhasen auf ihre ökologische und soziale Verträglichkeit geprüft. Von 33 Produkten wurden dabei gleich sechs Osterhasen mit der doppelt-grünen Bestnote (2022: vier) versehen, zehn trugen kein einziges Siegel und ernten dafür die doppelt-rote Negativwertung, wie es am Dienstag in einer Aussendung hieß.

Die sechs Testsieger sind der "EZA Schokohase" aus den Weltläden, der "Vegane Bio-Osterhase" (Spar), der "Natur*pur Bio-Osterhase" (Spar), der "Billa Bio Osterhase" (Billa), "Bio Natura Schoko-Hase" (Hofer) und der "Riegelein Osterhase in Stanniol (denn's Biomarkt)". Alle sechs tragen sowohl das EU-Bio-Siegel als auch ein Fairtrade-Gütesiegel.

Erstmals bildet der Schoko-Osterhasencheck auch das gesamte Angebot an veganen Schokohasen ab. Dafür wurde pro Marke nur je ein Standard-Hase sowie auch die - sofern vorhanden - vegane Variante untersucht. Von den sieben veganen Schokohasen tragen fünf eine strenge Zertifizierung, einer wurde mit Doppelt-Grün ausgezeichnet und nur ein veganes Produkt landet im doppelt-roten Segment.

Die allermeisten Kakaobohnen, die österreichische Betriebe einkaufen, stammen aus Ghana und der Elfenbeinküste. In beiden Ländern stellen den NGOs zufolge Kinder- und Zwangsarbeit große Probleme dar, ebenso wie extrem niedrige Einkommen für Kakaobauern. Erschwerend kommt die oft hohe Pestizidbelastung im Kakaoanbau hinzu. Martin Wildenberg, Nachhaltigkeitsexperte von Global 2000: "Durch die Bio-Zertifizierung kann der Kunde sicher sein, dass auf chemische Pestizide und Dünger verzichtet wurde - sowohl beim Kakao als auch bei den anderen Zutaten wie Milch".

Probleme gibt es den Organisationen zufolge bei den Branchenriesen, da diese lieber auf eigene Nachhaltigkeits-Programme setzen. Dies kann zwar potenziell positive Aspekte bringen, die konkrete Wirkung lässt sich aber schwer beurteilen und kaum vergleichen. "In vielen Fällen werden die konkreten Richtlinien hinter den firmeneigenen Programmen nicht veröffentlicht und oft nicht unabhängig in Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und NGOs kontrolliert", hieß es.