APA - Austria Presse Agentur

Sechstägige Waffenruhe in Nordsyrien läuft aus

In Nordsyrien läuft am Dienstag eine rund sechstägige Waffenruhe aus. Die Türkei und Russland als Schutzmacht der syrischen Regierung hatten die Vereinbarung rund zwei Wochen nach Beginn einer türkischen Offensive gegen die kurdische YPG-Miliz in Nordostsyrien getroffen. Die Türkei betrachtet die YPG, die entlang der syrisch-türkischen Grenze ein großes Gebiet kontrolliert, als Terrororganisation.

Das Abkommen sollte der YPG 150 Stunden - oder rund sechs Tage - Zeit für den Abzug aus Grenzgebieten geben. Die Frist läuft dem Verteidigungsministerium in Ankara zufolge am Dienstag um 16.00 Uhr MEZ (18.00 Uhr Ortszeit) aus. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte mehrfach mit einer Fortsetzung der international massiv kritisierten Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz gedroht, sollte der Abzug nicht fristgerecht abgeschlossen werden. Russland hatte die YPG gewarnt, dass russische und syrischen Truppen, die in der Region stationiert wurden, um den Abzug zu kontrollieren, ihnen dann keinen Schutz mehr böten.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu wiederholte die Warnung am Montag: Sollte sich die YPG bis zum Ende der 150 Stunden nicht aus dem Grenzstreifen "von 444 Kilometern Länge und 30 Kilometern Breite zurückziehen, also vom Fluss Euphrat bis zur irakischen Grenze", dann werde die Türkei das Gebiet dort selbst von "Terroristen säubern".

Verteidigungsminister Hulusi Akar hatte am Wochenende gesagt, bisher laufe der Abzug "nach Plan". Nach dem vollständigen Rückzug der Kurdenkämpfer wollen Russland und die Türkei in Teilen des Grenzgebiets gemeinsam patrouillieren.