APA - Austria Presse Agentur

Seefestspiele Mörbisch arbeiten bereits an "West Side Story"

Auf der Seebühne in Mörbisch haben Mitte März die Aufbauarbeiten für das Bühnenbild der "West Side Story" begonnen, obwohl aufgrund der Coronakrise noch unklar ist, ob und in welcher Form die Festspiele über die Bühne gehen können. Die Karten werden dennoch "ganz normal" verkauft und die Saison vorbereitet, "als ob Corona nicht existiert", sagte Festspieldirektor Dietmar Posteiner zur APA. Solange man keine anderen Infos habe, sei das die einzige Möglichkeit.

In der aktuellen Planungsphase mache es noch keinen Sinn, "sich selbst einzuschränken", betonte Posteiner. Insgesamt habe man 13 verschiedene Szenarien auf dem Tisch, die nach Besucherzahl und Anzahl der Vorstellungen variieren. Von einer normalen Auslastung bis zu einer Beschränkung auf 1.000 Besucher habe man alles durchgerechnet - mit dem Ergebnis: "Mit 1.000 Leuten machen wir den gleichen Verlust, wie wenn wir spät absagen. Aus heutiger Sicht tendiert das Land eher dazu, zu spielen, wenn es irgendwie möglich ist", sagte Posteiner.

Auch die Vorbereitungen laufen aufgrund der Coronakrise heuer anders als normalerweise. Schon jetzt ist das Festspielgelände gesperrt. Hinein darf nur, wer getestet ist. Die Mitarbeiter, die beim Aufbau des Bühnenbildes im Einsatz sind, bilden eine "Bubble" und wohnen für die Dauer ihrer Arbeiten auf dem Gelände. Sie ziehen in Wohncontainer und werden zwei- bis dreimal pro Woche getestet.

Im Sommer sollen die Mitarbeiter dann täglich getestet werden. Außerdem sollen sie in Gruppen je nach Zuständigkeitsbereich am Gelände aufgeteilt werden, sodass sie möglichst wenig Kontakt zueinander haben. Ähnliches sei für die Besucher geplant, die nach derzeitigem Stand ebenfalls nur mit Test auf das Gelände dürfen. "Im Ausnahmefall soll es auch die Möglichkeit geben, vor Ort einen Test zu machen", sagte Posteiner.

Der Aufbau des Bühnenbildes werde noch bis Ende Mai dauern, mit den Proben soll Anfang Juni begonnen werden. Derzeit sei man optimistisch, dass sich die Coronalage im Sommer entspannen wird und Open-Air-Veranstaltungen möglich sein werden. "Der Wille und die Bereitschaft sind sehr stark vorhanden", betonte Posteiner.

Für den Jennersdorfer Festspielsommer jOPERA und die Schloss-Spiele Kobersdorf verkaufe man derzeit nach dem "Schachbrettmuster" weniger Karten als sonst, um den Sicherheitsabstand zu gewährleisten. Sollten doch mehr Besucher möglich sein, werde man die restlichen Karten später in den Verkauf bringen. In Mörbisch sind schon jetzt alle Karten im Verkauf, eine derartige Vorgehensweise wäre dort aufgrund der höheren Besucherzahlen nicht möglich. "Es würde nicht funktionieren, so viele Karten in so kurzer Zeit auf einmal zu verkaufen", sagte Posteiner.

Die Vorbereitungen laufen derzeit auch bei den Passionsspielen St. Margarethen. Die Proben finden seit Anfang Jänner online statt. Die Premiere soll am 3. Juli über die Bühne gehen.

(S E R V I C E - www.seefestspiele-moerbisch.at)