APA - Austria Presse Agentur

Sehr warmer Mai 2022

Der Mai 2022 geht als einer der zehn wärmsten Mai-Monate in die Messgeschichte in Österreich ein, vereinzelt verzeichnete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik auch Rekorde. "Über das gesamte Tiefland Österreichs gesehen war es der siebentwärmste Mai der Messgeschichte, auf den Bergen der fünftwärmste", sagte ZAMG-Experte Alexander Orlik. Während der "Wonnemonat" in den vergangenen drei Jahren relativ kühl ausgefallen war, sei er heuer deutlich zu warm gewesen.

An einzelnen Orten war es sogar der wärmste Mai, seit gemessen wird, vor allem in der Westhälfte Österreichs. Zum Beispiel lag das Monatsmittel (Mittel über alle Tages- und Nachttemperaturen) in Bregenz bei 16,7 Grad. Der bisherige Mai-Rekord war hier 16,6 Grad im Jahr 2018. Die Messreihe geht bis 1870 zurück.

Feldkirch hatte im Mai 2022 ein Monatsmittel von 16,6 Grad. Der bisherige Mai-Rekord lag bei 16,5 Grad im Jahr 2018, die Messreihe begann 1876. Lienz verzeichnete ein Monatsmittel von 16,0 Grad. Der bisherige Rekord lag bei 15,5 Grad im Jahr 1868 (Messreihe seit 1853). Obergurgl auf 1.942 Meter Seehöhe kam auf ein Monatsmittel von 8,1 Grad, knapp über dem bisherigen Rekord von 8,0 Grad im Jahr 1868 (Messreihe seit 1851). Am Sonnblick (3.109 Meter Seehöhe) hatte es im Monatsmittel 0,0 Grad, der bisherige Mai-Rekord lag bei minus 0,5 Grad in den Jahren 1958 und 2018 (Messreihe seit 1887).

Es wurden auch überdurchschnittlich viele Sommertage gezählt, also Tage mit mindestens 25 Grad. So gab es heuer 13 Sommertage in Innsbruck, zwölf in Klagenfurt, elf in Wien Innere Stadt, neun in Bregenz, Graz und Eisenstadt, acht in Linz und sieben in Salzburg und St. Pölten. In einem durchschnittlichen Mai der jüngeren Vergangenheit (Mittel 1991-2020) verzeichnete die ZAMG in den Landeshauptstädten zwischen vier und neun Sommertage. Noch weniger waren es im Zeitraum 1961-1990 mit durchschnittlich nur etwa zwei bis fünf Sommertagen in einem Mai.

Von den Rekorden war der Mai 2022 in den Landeshauptstädten deutlich entfernt. So gab es zum Beispiel im Mai 2011 in Innsbruck 19 Sommertage. Einzelne Regionen kamen aber in die Rekordbereiche, etwa Lienz (Osttirol) mit 13 Sommertagen, gleich viele wie im bisherigen Rekord-Mai 2011.

Sonnenscheindauer (minus drei Prozent) und Niederschlag (minus sieben Prozent) lagen im Bereich des vieljährigen Mittels. Regional blieb es aber deutlich zu trocken, vor allem in Vorarlberg, in Kärnten südlich der Drau, in weiten Teilen von Oberösterreich und Niederösterreich, in Wien und im Nordburgenland. Hier regnete es zum Teil nur die Hälfte eines durchschnittlichen Mai.