Reproduktionsrate des Coronavirus seit 12. März kontinuierlich gesunken

Das Virus verbreitet sich aktuell nicht mehr so schnell wie bisher
Ein positives Bild der Entwicklung rund um den Covid-19-Ausbruch in Österreich gibt eine neue Studie der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und der TU-Graz.

Demnach ist die effektive Reproduktionsrate des Coronavirus seit 12. März kontinuierlich gesunken. Sie gibt an, wie viele weitere Personen eine mit dem Virus infizierte Person anstecken kann. 

Aus der grafischen Darstellung geht hervor, dass am 12. März in Österreich die effektive Reproduktionsrate des Virus noch ziemlich exakt zwischen 3,5 und 4,0 lag, dann aber ständig abnahm. Um den 23. März betrug sie nur noch 2. Das bedeutet, dass zur stärksten Zeit der Virusverbreitung eine angesteckte Person statistisch mehr als 3,5 weitere Menschen infizierte, dann entsprechend weniger. Die effektive Reproduktionszahl des Virus betrug laut den Berechnungen am 1. April nur noch 1,14. Für die Überwindung der Covid-19-Pandemie wäre eine Verringerung der Reproduktionszahl auf unter 1 notwendig. Das gilt für Österreich auch für die national effektive Reproduktionszahl.

Die Kurve der geschätzten täglichen Steigerungsrate der positiven SARS-CoV-2-Befunde zeigte in Österreich eine ähnliche Entwicklung wie jene der Reproduktionszahl. Sie fiel ebenso seit 12. März ständig: von knapp 40 Prozent an diesem Tag auf rund 20 Prozent am 22. März und Null Prozent am 1. April.

Die Entwicklung könnte sich auch bereits in der Zahl der hospitalisierten Covid-19-Patienten darstellen: Laut Angaben der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) hat sich bei ihrer Zahl möglicherweise bereits erstmals ein Plateau ergeben. Laut den Experten, zum Beispiel dem Past President der Fachgesellschaft, Rudolf Likar, müssten die Österreicher trotzdem bei der Einschränkung der Sozialkontakte bleiben: "Auch wenn es jetzt schön ist, und die Verlockung groß, über Ostern rauszugehen und Freunde zu treffen: Jetzt müssen wir unbedingt noch durchhalten mit den Eindämmungsmaßnahmen."

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